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Atomstreit mit Iran

Ein gefährliches Poker


Das durchtriebene Spiel, das Teheran mit seinen Atomprogramm treibt, geht also in die nächste Runde. Einen neuen Anlauf zu einem Verhandlungsergebnis sollen die EU und Russland jetzt machen.
Und der Iran kann in dem Streit um sein Atomvorhaben weiter auf zwei Verbündete bauen. Russland und China haben trotz aller Kritik an Teheran immer wieder klar gemacht, dass sie sich einer Verurteilung Irans im UN-Sicherheitsrat entgegenstellen werden. Und das hat Gründe:
China ist auf Energieeinfuhren aus der islamischen Republik Iran angewiesen. Moskau ist stark an daran interessiert, in Zukunft in noch größerem Umfang als bisher Atomtechnologie in den Iran zu liefern.
Die Putin-Regierung setzt sich mit ihrem jüngsten Vorschlag, die Anreicherung von Uran für iranische Reaktoren in Russland vorzunehmen, unter Erfolgsdruck. Wenn das Mullah-Regime trotz allen Entgegenkommens weiter darauf bestehen sollte, Uran im eigenen Lande anzureichern, gerät Moskau in ein Dilemma. Mit welchen Argumenten will Putin dann noch den Schritt zum UN-Sicherheitsrat verhindern?
Wenn Iran keinen wichtigen Verbündeten verlieren will, sollte das Land endlich auf Einigungskurs gehen. Friedhelm Peiter

Artikel vom 25.11.2005