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Ölunfall verursacht größten
Umwelteinsatz seit Jahren

Reinigungsarbeiten der Gewässer dauern noch Tage an


Bielefeld (hz). Der Heizölunfall von Dienstag im Sägewerk Bansmann an der Hillegosser Straße 143 hat sich für die Helfer und Retter von Berufs- und Freiwilliger Feuerwehr zum größten Umwelteinsatz seit Jahren ausgeweitet. Mindestens bis zum Wochenende sind die »Blauröcke« in Heepen entlang des Oldentruper Baches gefordert, um das Gewässer und den ebenfalls mitbetroffenen Öl- sowie Kipps Teich von den Resten des ausgelaufenen Brennstoffs zu befreien. Bis zu 5000 Liter Heizöl sollen Dienstagmittag im Sägewerk in die Umwelt geflossen sein, als der Fahrer eines Brennstoffhandels statt des leeren Öltanks den drei Viertel vollen Tank für Dieselkraftstoff befüllte. Offenbar hatte der Mann nicht, wie vorgeschrieben, den Tankvorgang persönlich überwacht.
Gegen den 43-Jährigen hat der Umweltfahnder der Bielefelder Kripo, Hauptkommissar Ulrich Schwieger, Ermittlungen wegen fahrlässiger Gewässerverunreinigung eingeleitet. Dem Lkw-Fahrer drohen jetzt bis zu drei Jahre Haft oder eine Geldstrafe.
Wie Wolf-Ulrich Schober von der Öl- und Gift-Bereitschaft des Umweltamtes berichtete, habe sich der etwa ein Kilometer lange Ölfilm auf dem Oldentruper Bach und den zwei Teichen nicht weiter ausgedehnt. Die Spitze des ausgelaufenen Brennstoffs sei auf Kipps Teich (altes Heeper Freibad) an der Salzufler Straße mit vier Ölsperre abgefangen worden. Am Sägewerk seien bis jetzt 38 Kubikmeter ölverseuchtes Erdreich ausgebaggert worden.
Tote Fische oder Vögel, so Schober weiter, habe es bislang nicht gegeben. Anwohner in Heepen berichteten, dass ein ölverschmierter Schwan gesichtet worden sei.
Die Berufswehr und die Löschabteilung Heepen waren - mit Unterstützung der Entsorgungsfirma Spilker - gestern wieder mit knapp 30 Mann im Einsatz. Säckeweise wurden Ölbindemittel in die Gewässer gekippt, Ölsperren ausgetauscht und die Ufer gereinigt.
Die Anstrengungen der »Blauröcke« konzentrieren sich jetzt auf die Gegend um Kipps Mühle und Kipps Teich. Mit Hilfe von künstlich erzeugten Wasserwellen auf dem Oldentruper Bach - dafür wurde das Wehr am Sägewerk Bansmann geschlossen, um ausreichend Nass aufzustauen - sollen die Ölschlieren vor die Sperren an Mühle und Teich gespült werden. Dort wird das mit Heizöl vollgesogene Bindemittel dann abgesaugt.

Artikel vom 24.11.2005