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Hauptdarsteller
im Heimatfilm

»Dammi« und Rau vor der Rückkehr

Von Dirk Schuster
Bielefeld (WB). »Alles andere als ein Sieg gegen Bielefeld interessiert mich nicht«, sagt Holger Fach. Demnach wird es VfL Wolfsburgs Trainer im Unterschied zu allen Fans der Arminia total egal sein, dass der DSC im Fußball-Bundesligaspiel beim VfL am Samstag erneut ohne David Kobylik, dafür aber wohl wieder mit Markus Schuler und Marco Küntzel antritt.
Wieder am Ball: Detlev Dammeier.Foto: Hörttrich
Denn beide konnten anders als Kobylik die gestrige Trainingseinheit absolvieren. Wenn Linksverteidiger Schuler seine Adduktorenprobleme also überstanden hat, sitzt der ehemalige Wolfsburger Tobias Rau wie gegen Bayern vermutlich zunächst auf der Bank. Denn links offensiv dürfte nach auskurierter Oberschenkelverletzung erneut Marco Küntzel erste Wahl sein.
Für Rau kommt es binnen sieben Tagen zum zweiten Aufeinandertreffen mit einem Ex-Verein. Von 2001 bis 2003 spielte der 24-Jährige für die Wölfe, schoss in dieser Zeit sein einziges Bundesligator, ehe er anschließend zu den Bayern ging. Für den gebürtigen Braunschweiger ist der Wolfsburg-Ausflug eine Rückkehr in die niedersächsische Heimat.
Für den Stadthagener Detlev Dammeier ebenfalls. Der 37-Jährige rechtfertigte gegen die Bayern seinen Einsatz von Beginn an, dürfte Samstag in der Volkswagen-Arena darum erneut erste DSC-Wahl sein. Dauerbrenner Dammeier - auch er lief und lief und lief genau wie Rau schon in Wolfsburg für den VfL. Acht Jahre, um genau zu sein. Von 1992 bis 2000 war »Dammi« ein Grüner. Mit den Schwarz-Weiß-Blauen gab's für den Linksfuß in Arminias defensivem Mittelfeld beim VfL noch nie etwas zu holen. 0:5 in der Vorsaison, 0:2 in der Spielzeit 2002/03 und auch die beiden anderen Erstligaauftritte in der VW-Stadt endeten für den DSC punkt- und torlos.
Dieses Mal soll alles anders werden, auch wenn Wölfe-Trainer Holger Fach von seiner Mannschaft erwartet, »dass sie absolut gewillt ist, dieses Spiel zu gewinnen und absolut bereit ist, jeden Zentimeter des Bodens umzupflügen«. Zehnter gegen Elfter - Fach hält die unspektakuläre Tabellenkonstellation nicht davon ab, den Spieltag zum »Tag der Wahrheit« zu erklären. Wer derartige Vergleiche anstellt, hat die 1:6-Schlappe vom Vorwochenende in Bremen offenbar immer noch nicht richtig verdaut.
Mal sehen, wie viele Fußballfreunde ähnlich denken wie Fach und sich darum für einen Besuch in der VW-Arena entscheiden. Kaum vorstellbar, dass mehr als 20 000 ein Ticket kaufen werden.
Erfreulich aus DSC-Sicht: Rüdiger Kauf konnte gestern erstmalig Abschnitte des Trainings mit der Mannschaft absolvieren. Kauf befindet sich nach seinem Kreuzbandriss auf gutem Genesungsweg. Im Unterschied zu Radim Kucera. Der Tscheche, sagte Trainer von Heesen, komme nach seiner Knieverletzung, die er sich im Spiel gegen Hannover zuzog, gar nicht voran.

Artikel vom 25.11.2005