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Hanna Schygulla dreht Film

Arbeit über Berliner Holocaust-Mahnmal


Prag (dpa). Schauspielerin Hanna Schygulla plant einen Film über das Holocaust-Mahnmal in Berlin. »Aber auf spezielle Art, mit Video-Technik und zum Beispiel aus Gesprächsfetzen der Besucher«, sagte die 61-Jährige. In dem Film werde auch Persönliches vorkommen, betonte die Wegbegleiterin von Regisseur Rainer Werner Fassbinder (1945-1982): »Ich möchte zum Beispiel der Frage nachgehen, warum mir meine Mutter im letzten Moment den Namen »Hanna« gegeben hat. Ein jüdischer Name, mitten im Krieg.« Heute läuft in den Kinos »Die blaue Grenze« an. Er spielt in der deutsch-dänischen Grenzregion und erzählt zwei Liebesgeschichten, unter anderem von Schygulla und einem alternden Dorfpolizisten (Dominique Horwitz).
Im kommenden Jahr will sie mit Berlinale-Sieger Fatih Akin (»Gegen die Wand«) drehen: »Sein Projekt »Soul Kitchen« ist zwar zurückgestellt, aber er macht jetzt einen Film namens »Auf der anderen Seite des Lebens«. Akin zeige darin, wie »furchtbare Dinge jemanden zu einer neuen Qualität des Lebens bringen«, sagte Schygulla: »Es geht um sechs, sieben Hauptfiguren, ich werde eine davon sein. Akin ist ein Ja-Sager, das unterscheidet ihn von den großen Provokateuren.« Daneben arbeite sie an einem Bühnenstück über ihr Leben.

Artikel vom 24.11.2005