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Die Bildungslandschaft verbessern

»Regionet OWL hat alle Fördermittel zum Wohl der Region eingesetzt«

Von Ernst-Wilhelm Pape
Bielefeld (WB). Mit 150 Bildungsträgern, 21 Projekten und fünf Initiativen ist Regionet-OWL eines der größten Bildungsnetzwerke Deutschlands. Gestern wurde in Bielefeld ein erstes Fazit gezogen.
Landrat Friedel Heuwinkel: Keine Steuergelder verschwendet.
Verantwortlicher für das Millionen-Projekt ist der Landrat des Kreises Lippe, Friedel Heuwinkel (CDU). Heuwinkel wies gestern nach einer Sitzung des Beirates des Bildungsnetzwerkes und im Beisein zahlreicher Projektpartner noch einmal darauf hin, dass alle bisher geflossenen Zuschüsse des Bundesministeriums für Bildung und Forschung sowie der Europäischen Union ausschließlich für das Projekt und damit zur Förderung der Aus- und Weiterbildung in Ostwestfalen-Lippe verwendet worden seien.
Es seien keine Steuergelder verschwendet worden, unterstrich Heuwinkel. Dies hätten Überprüfungen des Projektträgers in Bonn, des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt, sowie durch den Kreis Lippe ergeben.
Die Rückforderungsbescheide des Bundesministeriums für Bildung und Forschung in Höhe von 240 000 Euro seien daher nicht nachvollziehbar. Deshalb habe der Kreis Lippe Klage beim Verwaltungsgericht Köln gegen die Bundesrepublik Deutschland erhoben (diese Zeitung berichtete).
Die Gesamtkosten des Projektes Regionet OWL betragen 3,48 Millionen Euro. 2,26 Millionen Euro Fördermittel sind zugesagt. An Eigenmitteln wurden 583 295 Euro aufgebracht und 631 652 Euro Drittmittel eingeworben. Das Projekt läuft am 30. Juni 2006 aus.
Ziel ist es, nach Ablauf der Förderung eine nachhaltige Bildungsnetzwerkstruktur in OWL zu schaffen. »Wir wollen die Bildungslandschaft deutlich verbessern«, sagte Eberhard Niggemann, Beiratsvorsitzender und Leiter der Weidmüller Akademie in Detmold.
Eins der 21 Teilprojekte von Regionet OWL ist das Team »Bildungs-Benchmarking« von der Fachhochschule des Mittelstands und der Universität Bielefeld. Untersucht wurde in der Gesundheitswirtschaft, dem Maschinenbau und der Möbelfertigung inwieweit berufliche Weiterbildung Motor des Strukturwandels ist. Man habe herausgefunden, dass bestimmte Faktoren in der beruflichen Weiterbildung, wie zum Beispiel Qualitätsmanagement und Beratung, eine hohe Bedeutung für den Strukturwandel hätten, sagte Projektkoordinatorin Tanja-Vera Herking.
Um Handlungsempfehlungen zu entwickeln, würden die Weiterbildungslandschaften in anderen Regionen mit Ostwestfalen-Lippe verglichen (Benchmarking). Daraus würden sich dann herausragende Praxisbeispiele, so genannte Best Practices ergeben. Im Mai oder Juni 2006 sollen diese Praxisbeispiele vorgestellt und später als konkrete Dienstleistung für Unternehmen angeboten werden. Hierzu sei ein Beratungsinstitut geplant, das bundesweit arbeiten soll, sagte Herking.

Artikel vom 24.11.2005