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Hitzfeld ein

Abrechnung mit Real

Madrid (dpa). Die Krise bei Real Madrid hat sich verschärft und sogar Ottmar Hitzfeld aus der Reserve gelockt. Die Einkaufspolitik von Präsident Florentino Pérez sei verfehlt, meinte der frühere Bayern-Trainer.
Beim mageren 1:1 im Champions-League-Spiel gegen Olympique Lyon forderten die Madrider Zuschauer die Entlassung von Coach Vanderlei Luxemburgo. Das Sportblatt »As« schrieb auf der Titelseite: »Das Publikum im Bernabéu-Stadion hat sein Urteil gefällt: Raus!« In Hitzfeld machte ein möglicher Nachfolger sein Sanierungskonzept öffentlich und brachte mit seinem früheren Schützling Michael Ballack einen Leistungsträger ins Spiel. »Wenn Ballack zu Real wechseln sollte, kann er dort Akzente setzen und die Anderen können sich an seiner Seite steigern«, sagte Hitzfeld dem Fernsehsender »Premiere«. seine Zukunftspläne beenden.
»Ich warte schon ein paar Jahre darauf, dass Real etwas in der Defensive macht. Sie kaufen Spieler, die nicht die absolute Klasse haben, um auch im Abwehrbereich überragende Leistungen zu bringen«, meinte Hitzfeld. Am Starensemble ließ er kein gutes Haar: »Man muss innerhalb der Mannschaft neue Strukturen schaffen. Roberto Carlos ist überaltert, Michel Salgado schon über 100 000 Kilometer gelaufen und Raúl ist ebenfalls etwas ausgelaugt. Zidane war super, wird aber auch etwas langsamer. Und Ronaldo muss man erstmal zum Abspecken schicken, der hat fünf Kilo Übergewicht. Es ist schade, dass eine so große Mannschaft so große Probleme hat.«
Die Proteste gegen Luxemburgo erreichten ihren Höhepunkt, als er David Beckham vom Feld holte und für ihn den Verteidiger Michel Salgado einwechselte. Der Coach begründete die Auswechselung damit, dass Beckham über Rückenschmerzen geklagt habe. »Das nächste Mal lasse ich ihn auf dem Platz verrecken«, erklärte der Brasilianer trotzig.

Artikel vom 25.11.2005