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Ein Dienstleister im Hintergrund

Landesinstitut für den öffentlichen Gesundheitsdienst wird zehn Jahre alt


Bielefeld (MiS). Vor zehn Jahren wurde das Landesinstitut für den öffentlichen Gesundheitsdienst (LÖGD) gegründet. Der Geburtstag wurde gestern mit Festvorträgen und einem »Forum Gesundheitsämter« in der Ravensberger Spinnerei gefeiert.
Das Institut mit Sitz an der Bielefelder Westerfeldstraße und in Münster war 1995 aus vier verschiedenen Ladeneinrichtungen gebildet worden und kümmert sich heute um den landesweiten Gesundheitsschutz, fungiert als Berater für die Landesregierung und die Kommunen.
»Wir sind zwar in der Öffentlichkeit wenig bekannt, nehmen aber wichtige koordinierende Aufgaben wahr«, erläuterte Institutsleiter Dr. Helmut Brand. Ganz aktuell gehören dazu die Vorbereitungen auf eine mögliche Grippe-Pandemie. Zwar sei nicht zu erwarten, dass die Vogelgrippe, die auf ihrem Weg von Asien inzwischen auch Europa erreicht hat, hierzulande zu einem Problem für die menschliche Gesundheit werde. Eine größere Grippewelle sei dagegen »überfällig«.
So unterstützt das LÖGD etwa die örtlichen Gesundheitsämter bei deren Bemühungen, sich auf solch einen »Ernstfall« vorzubereiten. Darüber hinaus gehören die Förderung der Schutzimpfung von Kindern und Jugendlichen oder das Aufspüren von gefälschten Arzneimitteln zum Aufgabenspektrum des Instituts, das sich denn auch weniger als »Verwalter«, sondern vielmehr als Dienstleister sieht.
Für Staatssekretär Prof. Dr. Stefan Winter vom NRW-Ministerium für Arbeit, Gesundheit und Soziales zeigt die aktuelle Debatte über die Vogelgrippe, dass die Globalisierung längst auch im Gesundheitswesen eine Rolle spiele, »dass in einer Welt ohne Grenzen nicht nur Güter und Informationen in aller Schnelle hin und her wandern, sondern auch Viren und Bakterien.« Gerade vor diesem Hintergrund sei das LÖGD für die gesundheitspolitische Planung unerlässlich, die Zukunft des Instituts mit seinen 170 Beschäftigten an beiden Standorten auch bei strukturellen Änderungen innerhalb der Landesverwaltung nicht gefährdet.
In seinem Festvortrag beschäftigte sich Jesuitenpater Prof. Dr. Friedhelm Hengsbach, Leiter des Oswald-von-Nell-Breuning-Instituts für Wirtschafts- und Gesellschaftsethik, mit dem Thema »Gerechtigkeit und Solidarität im gesellschaftlichen Wandel«, Michael Hübel von der Generaldirektion Gesundheit und Verbraucherschutz der EU-Kommission ging auf europaweite Strategien zur Gesundheitsförderung und Krankheitsvorbeugung ein.
www.loegd.nrw.de

Artikel vom 23.11.2005