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Kirche will Personal sparen

Lippische Sondersynode berät im Frühjahr über Finanzen

Lage (WB/lnw). Die lippische Landeskirche erwägt wegen ihrer schwierigen Finanzlage eine zentrale Verwaltung der Kirchengemeinden.
Martin Dutzmann: Zentrale Verwaltung schaffen.

Bei einer Zentralisierung der Verwaltung im Landeskirchenamt seien Einsparungen von 30 bis 50 Prozent möglich, sagte Landessuperintendent Martin Dutzmann bei der Landessynode der lippischen Kirche in Lage-Stapelage. Die lippischen Protestanten erwarten 2006 einen Rückgang der Kirchensteuereinnahmen von 29 auf 27,5 Millionen Euro. Die Landeskirche hat 200 000 Mitglieder.
Dutzmann mahnte außerdem eine finanzierbare und nachhaltige Personalplanung im Pfarrdienst an. Geklärt werden müsse, wie viele Pfarrer die Landeskirche in 20 Jahren benötige, wenn die meisten der derzeitigen Pfarrer im Ruhestand seien.
Wegen ihrer finanziell zugespitzten Lage wurde eine Sondersynode im kommenden Frühjahr angesetzt. Dort solle vor allem die Verlagerung der Besoldung der Gemeindepfarrer diskutiert werden. Zu überlegen sei, ob die Kosten für die Pfarrstellen nicht künftig von den Gemeinden veranschlagt werden könnten. Bisher sei die Landeskirche zuständig. Der Haushalt 2006 der Kirche beläuft sich auf 37,6 Millionen Euro.
Ein Erfolg sei der von der lippischen Landeskirche und dem katholischen Erzbistum Paderborn vereinbarte konfessionell-kooperative Religionsunterricht: 37 von 72 lippischen Grundschulen hätten für das laufende Schuljahr Anträge auf Religionsunterricht in gemischt konfessioneller Lerngruppe gestellt. Die Schulabteilungen beider Kirchen seien verpflichtet, begleitende Fortbildung für Lehrer anzubieten. Im Verlauf von drei Jahren sollen Religionslehrer mit Hilfe der geplanten Fortbildung »ökumenische Kompetenz« erwerben.

Artikel vom 24.11.2005