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Mehrere 1000 Liter Öl
laufen bei Unglück aus

Oldentruper Bach betroffen - Feuerwehr verhindert Katastrophe

Von Hendrik Uffmann
Bielefeld (WB). Nach einem Öl-Unfall hat die Feuerwehr gestern mit ihrem schnellen Eingreifen eine Umweltkatastrophe verhindert. Bei dem Versuch, einen Heizöltank auf dem Gelände der Firma Bansmann an der Hillegosser Straße 143 in Heepen zu befüllen, liefen mehrere 1000 Liter aus. Ein Teil des Brennstoffs gelangte in den Boden und in den unmittelbar angrenzenden Oldentruper Bach.

Gegen 13 Uhr hatte ein Mitarbeiter der Firma Heibrock das Öl bei dem Unternehmen, das eine Holzhandlung und ein Sägewerk betreibt, anliefern wollen. In einem Backsteingebäude befindet sich der Tank, der aus zwei Teilen besteht. In dem einen wird Dieselkraftstoff zum Betanken von Lkw gelagert, der andere enthält Heizöl für den Betrieb des Sägewerkes. Aller Wahrscheinlichkeit nach schloss der Fahrer des Tankwagens, der 9000 Liter Heizöl liefern wollten, den Tankstutzen anstatt an dem leeren Heizölbehälter an den fast vollen Dieseltank an, so Heiko Nebel, Geschäftsführer der Firma Heibrock, der sich vor ein Ort ein Bild des Unglücks machte. Daraufhin lief das Öl in großen Mengen über den Tank.
Die gegen 13.15 Uhr alarmieret Feuerwehr rückte sofort aus und war, als das Ausmaß der Gefahr deutlich wurde, mit der gesamten Hauptwache und der kompletten Löschabteilung Heepen im Einsatz. Mit dabei hatten die 40 Blauröcke den Abroll-Container Gefahrgut, der vor allem zum Auffangen von gefährlichen Stoffen ausgerüstet ist. »Allein damit haben wir etwa 2000 Liter Öl abgepumpt«, erklärte Feuerwehr-Einsatzleiter Frank Klumpe.
Außerdem erhöhten die Feuerwehrleute das Sperr-Wehr des Oldentruper Baches, der direkt neben dem Gebäude, in dem der Tank untergebracht ist, verläuft. Damit reduzierten sie die Fließgeschwindigkeit des Baches, so dass dieser möglichst wenig Öl transportieren konnte. Dennoch musste die Feuerwehr, so Einsatzleiter Klumpe, an vier Stellen des Bachlaufes Ölsperren errichten.
Nach ersten groben Schätzungen könnten bei dem Unglück 3000 bis 5000 Liter Heizöl ausgelaufen sein. Es sickerte durch die Backsteinwände und aus dem Keller des alten Gebäudes, in dem der Tank untergebracht ist. Der Schuppen ist nicht mit einer öldichten Wanne ausgestattet. Da die Kapazitäten der Feuerwehr-Tanks begrenzt waren, pumpte eine Spezialfirma später den größten Teil der giftigen Flüssigkeit ab.
Dass der Schaden für die Umwelt begrenzt werden konnte, ist neben dem schnellen Eingreifen der Feuerwehr auch einem glücklichen Umstand zu verdanken, wie Wolf-Ullrich Schober von der Öl- und Giftbereitschaft des Bielefelder Umweltamtes erklärte. »Der Teich, in den der Bach mündet, ist zurzeit fast trocken, so dass dort keine große Wasserfläche betroffen ist«, sagte Schober. Makaberes Detail: der Tümpel heißt Ölteich. Das Teilstück des Oldentruper Baches, in das das Öl geflossen war, ist etwa 800 Meter lang.
Noch am Nachmittag wurde damit begonnen, das öl-verseuchte Erdreich um das Tank-Gebäude herum auszubaggern. Und auch die Ölsperren im Oldentruper Bach werden die Feuerwehr noch weiter beschäftigen. »Die werden wir in den nächsten Tagen immer wieder erneuern müssen«, erklärte Einsatzleiter Frank Klumpe.

Artikel vom 23.11.2005