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Den trüben November mit Kunst erhellen

Zehnter »Black Market« im Kunstraum »Die Rampe«

Von Uta Jostwerner
und Bernhard Pierel (Foto)
Bielefeld (WB). Es sind die trüben Novembertage, die Marion Dueball traditionell mit ihrem Kunstmarkt »Black Market« erhellt. Entgegen des Namens geht zwar alles mit rechten Dingen zu im Kunstraum »Rampe«. Gelegenheit, das ein oder andere Schnäppchen zu schlagen oder den ein oder anderen Kunstschatz zu heben, besteht gleichwohl.

Werke von sechs Künstlern und Künstlerinnen hat die engagierte Kunstvermittlerin in ihrem Ausstellungsraum versammelt. »Sie leben in Bielefeld und Berlin. Alle vereint, dass sie an der Fachhochschule Bielefeld studiert haben«, erklärt Dueball.
Jüngste im Bunde ist Janine Stratmann, die 1978 in Paderborn geboren wurde. Ihre Arbeit »taperecorder« aus Klebebandschnipseln und Textfragmenten beschäftigt sich mit Träumen, Erinnerungen und Fragmenten.
Von Zuzanna Skiba, 1968 in Polen geboren, sind Arbeiten aus dem Zyklus Blick-Störungen zu sehen. Ausgangsmotiv ist die Struktur von Natur und Landschaft aus der Vogelperspektive. Die Draufsicht ist indes in Anlehnung an kartografische Darstellungen reduziert. Skibas Hügelbilder lassen durch eingezeichnete Höhenlinien Erhebungen nur erahnen.
Im Kontext des fortschreitenden Siegeszugs der digitalen Fotografie stellen die analog hergestellten Arbeiten von Olaf Steinkühler schon an sich eine Besonderheit dar. Steinkühler, Jahrgang 1961, macht den »Moment zwischen zwei Gedanken« zum Ausgangspunkt seiner Fotografie. Diesen Moment, so der Künstler, kann man überall finden, ob auf einer Zugfahrt nach Ceylon oder in Nizza am Strand.
Von Alexandra Sonntag, 1969 in Herford geboren, sind Kleinkinderzeichnungen zu sehen. Mit gekonntem Pinselstrich bannt die Künstlerin kleine Persönlichkeiten auf Glanzpapier. Selbstbewusst treten sie dem Betrachter jenseits jeglicher Verniedlichung entgegen.
»Seres humanos« von Anne Katrin Stork besteht aus einer Serie kleiner Körperplastiken aus Terrakotta und Bronze, die die Künstlerin wie Trophäen an die Wand »genagelt« hat. »Die Ambivalenz zwischen Täter und Opfer ist Thema meiner Arbeit«, sagt die Künstlerin.
Von Ralf Witthaus (32), der mit seinen Land-Art-Projekten nationale Anerkennung und Aufmerksamkeit auf sich zog, sind Buchdeckellandschaften zu sehen.
Rampe, Neustädter Straße 9, bis 13. Dezember. Geöffnet: Dienstags bis freitags von 15 bis 19 Uhr, samstags von 12 bis 15 Uhr.

Artikel vom 23.11.2005