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Ästhetik des Alltags liegt im Detail

Matthias Hauke stellt auf 5. »Art-Vent« im Wohnstudio am Südring aus


Brackwede (ptr). »Wir verkaufen so schöne Möbel, warum hängen wir unsere Verkaufsräume dabei eigentlich mit Kalenderblättern voll?« Diese Frage war es, die Claudia und Michael Speth, Inhaber des Wohnstudios am Südring, vor fünf Jahren dazu bewog, zwei- bis dreimal im Jahr Künstler einzuladen, ihre Werke im Möbelhaus auszustellen.
Derzeit ist es der Bielefelder Maler und Fotograf Matthias Hauke, der im Rahmen der fünften »Art-Vent« Gelegenheit hat, seine »Kunst dort zu zeigen, wo sie später auch hängen soll«. Haukes Bilder sind eigentlich auf Leinwand gedruckte Fotografien, die er mit Acryl-Farben übermalt. Elemente aus Sand, Gips oder Ton geben den Kunstwerken zusätzlich einen »Hang zur 3D-Darstellung«. Von der Fotografie, bleiben letztlich nur kleine Details übrig, die sich dem Betrachter oft erst nach genauem Studium der Bilder erschließen.
»Die Ästhetik des Alltags findet sich im Detail«, lautet passend dazu Haukes Philosophie. Das Versteckte, Raffinierte ist ihm am Wichtigsten. Wer seine Kunst verstehen will, muss Zeit und Muße mitbringen. Unterstützt wird dieser Anspruch durch die Wahl des Quadrates als »ruhigste und schönste Form«, die Hauke für all seine Bilder wählt.
Noch bis Ende Februar können seine Kunstwerke in den verschiedenen Wohnumfeldern des Wohnstudios begutachtet werden. Die Eröffnung der Ausstellung am vergangenen Freitag war eingebettet in ein kulturelles Rahmenprogramm mit Patrik Kramer an der keltischen Harfe und Thomas Sellin vom Bielefelder »Trotz-Alledem-Theater«, der mit einem Gedichtvortrag das geladene Publikum unterhielt.

Artikel vom 22.11.2005