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Fußballer vom anderen Stern

Der Ghanaer Isaac Boakye erzählt den Arminis von Afrika


Bielefeld (dis). Nicht nur über ein anderes Land, sogar über einen fremden Kontinent erfuhren die »Arminis« einiges von Bielefelds Fußballprofi Isaac Boakye. Unter dem Motto »Arminis international« berichtete Boakye den jungen DSC-Anhängern aus seinem westafrikanischen Heimatland Ghana.
Sechs Geschwister hat Isaac Boakye, dessen Nachname in Ghana in etwa so häufig vorkommt wie Müller, Meier oder Schulze hierzulande. Seit zweieinhalb Jahren lebt der 23-Jährige in Bielefeld. Verstehen kann er die deutsche Sprache gut, das Reden ist ihm ein wenig unangenehm. Darum ließ Boakye von seinem Landsmann Jimmy Osae Asante, ein Fachhochschulstudent aus Bielefeld, die Fragen übersetzen, die die wissensdurstigen Arminis dem DSC-Kicker stellten.
Dass der Brasilianer Ronaldo sein Lieblingsspieler ist, dass er Schnee bevor er nach Deutschland kam nur aus dem Fernsehen kannte und dass er am liebsten mit Subusiso Zuma, dem Südafrikaner in Arminias Mannschaft, zusammen spielt, ließ Boakye die Kinder wissen.
Sein großer Traum sei die Teilnahme an der Weltmeisterschaft im nächsten Sommer. Ghana hat sich qualifiziert, »ich gehe davon aus, dass ich dabei sein werde«, verriet Boakye den Kindern. Im Fernsehen wird man ihn zuvor schon beim Afrika-Cup sehen können, der Kontinentalmeisterschaft im Januar und Februar, auf die sich der Armine schon freut. »Da kann ich ein Gefühl entwickeln für das große Turnier im Sommer.«
Bis es soweit ist, nutzt der Stürmer, der seine Profi-Karriere erst als 18-Jähriger beim ghanaischen Klub Asante Kotoko in Kumasi begann, jede Möglichkeit, um nach Hause zu fliegen. »Ghana ist meine Heimat, in Bielefeld bin ich, um zu arbeiten«, begründet Boakye.
Damit sich die Arminis besser vorstellen konnten, wo und wie der Fußballstar des DSC in Afrika lebt, zeigte er den Kindern auf einer Weltkarte sein Land. Daneben baumelte die rot-gelb-grüne Nationalflagge mit dem schwarzen Stern - der Grund, aus dem Ghanas Fußballer »black stars«, also schwarze Sterne, genannt werden. Zum Schluss des zweistündigen Ausflugs auf den schwarzen Kontinent verblüffte Isaac Boakye die Kinder mit einer gekonnten Trommeleinlage. »Das habe ich zu Hause gelernt«, sagte Boakye, der die faszinierten Arminis sogar zum Mitmusizieren animierte.

Artikel vom 23.11.2005