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Verkrustete Strukturen
heutiger Zeit anpassen


Zum Thema »Bezirksämter«, zu dem Oberbürgermeister Eberhard David während der jüngsten Mitgliederversammlung der CDU Brackwede Stellung nahm, erreicht das WESTFALEN-BLATT eine weitere Leserzuschrift:

»Während einer Mitgliederversammlung der Brackweder CDU sprach sich Oberbürgermeister Eberhard David für eine Reduzierung der Bezirksämter aus.
Die Stadt Bielefeld hat derzeit zehn Stadtbezirke mit sieben Bezirksämtern. Die Stadt Bonn, mit der Bielefeld in der Versammlung verglichen wurde, hat bei annähernd gleicher Einwohnerzahl nur vier Stadtbezirke. Bei diesem Vergleich wurde allerdings nicht beachtet, dass Bielefeld im Gegensatz zu Bonn eine Flächenstadt ist. Bielefeld hat bei einer Stadtfläche von 258 Quadratkilometern eine Einwohnerzahl von 330 000. Das sind 1279 Einwohner pro Quadratkilometer. Bonn hat 313 000 Einwohner bei einer Fläche von 141 Quadratkilometern. Das sind 2220 Einwohner pro Quadratkilometer. Daraus lässt sich schließen, dass die Bonner Bürger aufgrund der verhältnismäßig kleinen Fläche kürzere Wege zu den Bezirksämtern zurückzulegen haben. In Bielefeld sind diese Wege länger.
Nach den Plänen des Oberbürgermeisters sollen nach einer möglichen Schließung der Bezirksämter Sennestadt und Senne dort kleine Service-Büros eingerichtet werden. Diese könnten in angemieteten Räumen oder in Sparkassenfilialen untergebracht werden. Hierdurch würden lange Wege für die Bürger vermieden.
Nach meiner Meinung wäre das eine kostengünstige und effektive Lösung, die für jeden Bürger tragbar wäre. Aufgrund ihrer Finanznot muss die Verwaltung der Stadt Bielefeld alle Einsparmöglichkeiten prüfen. Dazu gehört auch der Verkauf von stadteigenen Immobilien, zu denen die Bezirksämter gehören. Die verkrusteten Verwaltungsstrukturen aus den 70er Jahren müssen der heutigen Zeit angepasst werden.
Ich bin sicher, dass die Bürger mehr Verständnis für diese Sparmaßnahmen hätten, wenn ihnen plausibel erklärt würde, warum diese Umstrukturierung notwendig ist und dass sie dadurch keine Service-Beeinträchtigungen haben werden, da die Bürgerberatungen vor Ort bleiben.«
KAI DOMKEBerliner Straße 1933647 Bielefeld

Artikel vom 24.11.2005