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Mario Barth gastierte mit seinem neuen Programm in der Stadthalle.

Mischung aus
Charme und
Chauvinismus

Mario Barth in Stadthalle umjubelt

Von Larissa Kölling
ÊBielefeld (WB). Mario Barths Karriere ist nicht mehr zu stoppen: Erst bekommt er den »Deutschen Comedy-Preis« für die beste Live-Comedy, dann steigt seine DVD zum aktuellen Programm »Männer sind Schweine - Frauen aber auch« von Null auf Platz eins in die Verkaufscharts ein.

Und schließlich - als Krönung eines gigantischen Jahres - darf Mario Barth, der Shootingstar der deutschen Lachgesellschaft, nach einem Testlauf im vergangenen Jahr im Ringlokschuppen seine ostwestfälischen Anhänger sogar in der Bielefelder Stadthalle »bespaßen«.
Nach drei Jahren erfolgreicher Tournee geht der preisgekrönte 33-jährige Berliner jetzt mit seinem Erfolgsprogramm auf die Zielgerade. Bereits zum zweiten Mal riss der Meister der schnellen Witze sein Publikum in Bielefeld vor Lachen von den Stühlen. Thema der zweistündigen Show: der permanente »Geschlechterkampf«. Abendfüllend informiert Barth, der ehemalige Schüler einer katholischen Nonnenschule, über die Eigenarten von Männlein und Weiblein. Mit einer gelungenenÊ Mischung aus Charme und Chauvinismus jongliert der mittlere von sechs Brüdern gekonnt mit Wortwitz, deftigem Humor und feinen Anekdoten.
Dabei scheut sich Barth nicht davor, ehrlich zuzugeben: »Ich bin zwar ein Mann, aber super wehleidig. Wenn Männer krank sind, sterben sie direkt.« Schonungslose Wahrheiten werden offenbart(h), in denen sich mal der eine und mal die andere wiederfinden kann. Barths Theorie: Frauen brauchen Männer. Ganz bestimmt, zum Beispiel zum Wärmen der kalten Füße oder um beim Einkaufsbummel die Tüten zu tragen. Und damit die Herren der Schöpfung mit ihrem weiblichen Pendant noch besser kommunizieren können, hat derÊ pfiffige Hauptstädter mit der großen Klappe - übrigens mit sehr viel dahinter - ein Wörterbuch zur besseren Verständigung herausgegeben.
Trotz allem ist die holde Weiblichkeit der Mittelpunkt des Stand-up-Programms, das auch in Bielefeld kein Auge trocken ließ und die Lachmuskeln bis zur Zerreißprobe strapazierte. Frech überspitzt der Meister der Beobachtung alltägliche Begebenheiten und hält seinen Fans einen Spiegel vor. Das Geplänkel mit den Zuschauern und spontane Improvisationen machen erst die richtige Würze aus und beweist gleichzeitig das kreative Talent des großen Barth.
»Männer sind Schweine - Frauen aber auch« ist bereits jetzt ein Klassiker. Gespannt harrt man also der Dinge, die da kommen sollen. Fast ein Jahr müssen die Ostwestfalen warten, bis Mario Barth am 30. November kommenden Jahres mit seinem neuen Programm »Männer sind primitiv, aber glücklich«, in dem es unter anderem um das spezifische Einkaufsverhalten von Frauen geht, in der Stadthalle Station machen wird. Eine lange Wartezeit, die seine Fans am besten schon bald mit dem Kauf der Karten - vielleicht als Weihnachtspräsente für Oma, Opa, Papa, Mama, Tante, Onkel . . . -Ê überbrücken sollten. Denn der Lacherfolg ist auch dem neuen Programm schon jetzt gewiss.

Artikel vom 22.11.2005