29.11.2005 Artikelansicht
Ausschnitt Zeitungsausschnitt
Drucken Drucken

 

In der Tradition der alten Meister

Galerie Jesse zeigt Skulptur und Malerei von Junghans und Spronken

Bielefeld (uj). Werke des Künstlerpaares Thomas Junghans und Siiri Spronken sind noch bis zum 24. Dezember in der Galerie Jesse zu sehen. Gezeigt werden Skulpturen des Bildhauers Junghans und Gemälde der Malerin Spronken.

Thomas Junghans arbeitet mit so unterschiedlichen Materialien wie Holz, Stein oder Bronze. Seine Torsen und Köpfe zeigen deutliche Spuren der Bearbeitung auf. Archaisch in der Formgebung, sind die körperlichen Merkmale auf das Wesentliche reduziert. »Ob die Werke nun in Holz, Stein oder Bronze ausgeführt wurden, mit einer Übermalung versehen sind oder nicht - sie spiegeln eher das Wesen des Bildhauers wider, als das der unbekannten Figur, die in dem Block gewartet hatte, um befreit zu werden«, sagt Galerist Jürgen Jesse.
Eines der auffälligsten Merkmale sei, so Jesse, dass der Künstler Flächen aus der Skulptur isoliere. »Sie werden zu Trägern eines manchmal bemalten Reliefs und sie sind gleichzeitig doch Bestandteil einer gänzlich räumlichen Erfahrung«, betont der Galerist.
Auch im Werk von Ehefrau Siiri Spronken spiegelt sich die menschliche Form und das menschliche Antlitz wider. Ihre Portraits sind im Stile der alten Meister gemalt. Indes verwischt die Künstlerin zum Teil ihre Modelle, so dass der Eindruck von Versehrtheit entsteht oder von Spuren, wie sie durch jahrhundertelangen Gebrauch entstehen. Manchmal schimmern Motive wie durch einen Schleier durch freskenartige Bilder hervor.
Jürgen Jesse: »Thomas Junghans und Siiri Spronken sind Künstler aus dem alten Europa. Mit jeder Arbeit stehen sie in seiner Tradition. Die Erfahrungen aus vielen Jahrhunderten, die Kriege und die Gewalt, auch der Lärm, die Vergessenheit und die Stille sind seit der Antike hier immer wieder durchdacht, gestaltet und weitergegeben.«
Die Ausstellung ist dienstags bis freitags von 10 bis 12 und 15 bis 19 Uhr sowie samstags von 11 bis 17 Uhr geöffnet.

Artikel vom 29.11.2005