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Viele bewegende Momente

Fürst Albert II. hat nun offiziell Monacos Regentschaft übernommen

Monaco (dpa). Über dem Fürstenpalast in Monaco weht seit Samstag die Fahne von Albert II. Der neue Regent des Kleinstaats am Mittelmeer wurde am Nationalfeiertag der Monegassen mit einem bewegenden Gottesdienst, einem Truppenaufmarsch vor dem Palast und einem glamourösen Gala-Abend in der Oper offiziell ins Amt eingeführt.

Der 47 Jahre alte Albert folgt seinem Vater auf den Thron. Fürst Rainier III. war nach fast 56 Jahren Regentschaft am 6. April im Alter von 81 Jahren gestorben.
Obwohl die Monegassen Alberts Amtsantritt bereits am 12. Juli mit einem Ball am Yachthafen gefeiert hatten, wohnten Tausende nun auch der offiziellen Inthronisierung bei. Neben Alberts Schwestern Caroline von Hannover und deren Familie sowie Prinzessin Stéphanie erwiesen dem neuen Fürsten auch Vertreter aus der Politik die Ehre. Der europäische Hochadel ließ sich hauptsächlich von seinem Nachwuchs vertreten. Victoria von Schweden, Kronprinz Alois von Liechtenstein und Prinz Edward aus Großbritannien waren gekommen. Vermisst wurde Kronprinz Haakon von Norwegen, dessen Frau Mette-Marit im Dezember ein Baby erwartet.
Einer der bewegendsten Momente während der Feierlichkeiten war der Fahnenwechsel auf dem Ehrenplatz des Fürstenpalastes. Als die Palastwache ein letztes Mal die Standarte von Rainier III. würdigte, rang Albert um Fassung. Unter Schaulustigen herrschte sekundenlang bedrückende Stille.
Szenen der Rührung hatte es bereits am Vormittag bei der Segnung in der Kathedrale gegeben. Bei der Zeremonie in dem Gotteshaus, in dem Rainier III. und Fürstin Gracia Patricia begraben sind, griffen Caroline und Stéphanie wiederholt zum Taschentuch. »Es ist sehr bewegend. Ich habe an meinen Bruder gedacht und daran, was es für ihn bedeutet und für unser Land«, erklärte Stéphanie.
Ein Abgesandter des Papstes überbrachte den Segen von Benedikt XVI. Erzbischof Bernard Barsi hielt eine sehr persönliche Predigt, nahm aber auch zu Alberts Aufgaben als Modernisierer des Kleinstaates am Mittelmeer Stellung. »Ihm wird es gelingen, diesen großen Entwurf zu verwirklichen. Daran haben wir keinen Zweifel«, sagte Barsi.

Artikel vom 21.11.2005