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Zahntechniker-Innung beklagt Umsatzeinbruch

»Fehler im neuen Festzuschuss-System«


Bielefeld (WB/ef). Die Situation im ostwestfälisch-lippischen Zahntechnikerhandwerk spitzt sich dramatisch zu. In den ersten zehn Monaten dieses Jahres sei der Umsatz in den Mitgliedsbetrieben der Zahntechniker-Innung Bielefeld durchschnittlich um 30 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum gefallen. Dies habe eine Blitzumfrage ergeben, teilte die Innung jetzt mit.
In den 57 Dentallabors, die auf die Umfrage geantwortet hätten, seien in diesem Jahr bereits 113 Mitarbeiter entlassen worden. Weitere 57 Entlassungen seien geplant. In nur sechs Betrieben seien in dieser Zeit acht neue Mitarbeiter eingestellt worden. Ebenso alarmierend sei die Entwicklung auf dem Lehrstellenmarkt. Wurden im Jahr 2004 noch 79 Lehrstellen besetzt, so sank die Zahl der Lehrstellen in diesem Jahr um die Hälfte auf 39.
Grund dieser Entwicklung seien Fehler im neuen Festzuschuss-System beim Zahnersatz, das seit Anfang des Jahres gilt. Das Zahntechnikerhandwerk moniert, dass es keine fachliche Begründung für die Beschränkung der seit Jahrzehnten bewährten Kombinationsversorgungen mit Teleskopkronen gibt. Ferner führten die Festzuschüsse bei Reparaturen und Erweiterungen angesichts der hohen Streubreite der tatsächlichen Kosten im konkreten Einzelfall zu unverhältnismäßigen Zuzahlungen.
»Bisher bewährte Versorgungsformen beim Zahnersatz werden durch die Neuregelungen ausgegrenzt und dadurch für die Patienten zu teuer«, kritisiert Obermeister Volker Rosenberger.
Der Verband deutscher Zahntechniker-Innungen (VDZI) appelliert an die Spitzenverbände der Krankenkassen und der Kassenärztlichen Bundesvereinigung, schnell und flexibel die Strukturfehler im Festzuschuss-System zu beseitigen.

Artikel vom 21.11.2005