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Die deutsche Polizei wächst nach Europa

Fachmann Gerd Begemann referierte vor Gesellschaft Eintracht


Dornberg (hz). Wie funktioniert Polizeiarbeit in Deutschland? Zur Klärung dieser Frage war bei der November-Monatsversammlung der Gesellschaft Eintracht Bielefeld ein Fachmann mit ausgewiesenen Detailkenntnissen geladen: Polizeidirektor Gerd Begemann (56) aus Schildesche, ehemaliger Chef der Bielefelder Spezialeinheiten sowie Leiter der Polizeiinspektion Nord und heute Ausbildungsdezernent an der Polizeiführungsakademie Münster, gab in der Dornberger Gaststätte »Kreuzkrug« vor mehr als 50 interessierten Zuhörern die nicht ganz einfache Antwort zum Thema.
Insgesamt gibt es in der Bundesrepublik nämlich 18 verschiedene Polizeibehörden, die für Recht und Ordnung zwischen Nordsee und Alpen zuständig sind: die 16 Behörden der einzelnen Länder und das Bundeskriminalamt sowie die Bundespolizei (früher Bundesgrenzschutz) unter der Regie des Bundes-Innenministers. Bei der Fußball-Weltmeisterschaft in Deutschland im kommenden Sommer wird dieses förderalistische System seine große Bewährungsprobe haben.
Dass der größte gemeinsame Auftritt aller Ordnungshüter im nächsten Jahr trotz des Nebeneinanders von 18 Polizeibehörden gelingt, davon ist Polizeidirketor Begemann überzeugt. Denn die deutsche Polizei schaue längt über die Ländergrenzen hinaus, wachse gewissermaßen nach Europa. Ein Beispiel dafür sei das Polizeipräsidium Bielefeld, hob der Ordnungshüter hervor: Dort gebe es drei szenekundige Fußballbeamte, die seit Jahren im Ausland bei Fußballwelt- und Europameisterschaften internationale Erfahrungen gesammelt und entsprechende Kontakte geknüpft hätten.

Artikel vom 19.11.2005