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Truppenabzug aus
Irak abgelehnt

Bush entschlossen - neue Anschläge

Bagdad (dpa). Angesichts der Gewaltwelle im Irak, die allein am Samstag 60 Menschen in den Tod riss, hat US-Präsident George W. Bush Forderungen nach einem baldigen Truppenabzug kategorisch zurückgewiesen. »Wir werden den Terrorismus im Irak besiegen«: US-Präsident George Bush.
»Wir werden die Terroristen im Irak bekämpfen, und wir werden weiterkämpfen, bis wir den Sieg errungen haben«, sagte Bush am Samstag vor US-Soldaten auf dem Luftwaffenstützpunkt Osan in Südkorea. Kurz zuvor hatte auch das Repräsentantenhaus in Washington einen sofortigen Abzug der mehr als 150 000 Soldaten aus dem Irak nahezu einstimmig abgelehnt.
Derweil riss beim blutigsten Anschlag vom Samstag ein Selbstmordattentäter 35 Gäste einer schiitischen Trauerfeier mit in den Tod. Den Angaben zufolge wurden 50 Menschen verletzt, als der Täter in Abu Saida 80 Kilometer nordöstlich von Bagdad kurz vor Sonnenuntergang seinen mit Sprengstoff beladenden Wagen in ein Zelt lenkte und sich in die Luft sprengte.
Zuvor waren auf einem belebten Markt in Bagdad bei einem Autobombenattentat der Täter und 13 weitere Menschen ums Leben gekommen. 18 Menschen wurden verletzt. Bei einem zweiten Anschlag im Zentrum von Bagdad gab es ebenfalls Tote und Verletzte. Ein US-Soldat starb am Samstag im westirakischen Haditha bei einem Sprengstoffanschlag. In der Nähe der nördlich von Bagdad gelegenen Stadt Bedschi waren zuvor bereits fünf Amerikaner bei zwei ähnlichen Explosionen ums Leben gekommen.
Derweil begann in Kairo ein Vorbereitungstreffen für eine irakische Versöhnungskonferenz. Dabei wurde deutlich, wie verhärtet die Fronten zwischen den verschiedenen ethnischen und politischen Gruppen sind. Zu Beginn des dreitägigen Treffens forderte der Vorsitzende des sunnitischen Rates der Religionsgelehrten, Scheich Harith al-Dhari, einen Zeitplan für den Abzug der ausländischen Truppen. Weder die sunnitischen Araber noch sonst irgendeine Gruppe dürfe bei der Besetzung staatlicher Stellen benachteiligt werden. Kommentar

Artikel vom 21.11.2005