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Im Alter eine neue Bleibe

Das Eigenheim wird immer mehr zur Investition auf Zeit

Für 42 Prozent der Hausbesitzer sind die eigenen vier Wände keine Investition mehr für die Ewigkeit. Das Haus, in dem die Ehepartner zusammen alt werden und das dann an die Kinder vererbt wird, kommt aus der Mode.
Ein Bild, das es so in einigen Jahren vielleicht nicht mehr geben wird: Nicht die Kinder erben das Eigenheim der Eltern. Denn die haben es beizeiten verkauft.
Drei von fünf Menschen über 60 Jahre planen, ihre Immobilie im Ruhestand zu verkaufen und sich eine neue Bleibe zu suchen. Das ist das Ergebnis einer Immobilien-Trendstudie von Planethome, einer Tochtergesellschaft der Hypovereinsbank.
Ursache der Entwicklung sei die steigende Mobilität in Deutschland, so die Untersuchung. Mehr als 3,7 Millionen Menschen seien im vergangenen Jahr umgezogen. 150 000 Deutsche hätten ihren Wohnsitz ins Ausland verlegt. Die Folge: Häuser und Wohnungen würden immer häufiger lediglich für eine begrenzte Dauer gekauft. Bei Senioren herrsche vor allem Angst, den Haushalt im Eigenheim langfristig nicht mehr selbstständig zu bewältigen.
51 Prozent der Deutschen zwischen 40 und 49 Jahren stimmten im Rahmen der Studie deshalb der Aussage zu, dass der Kauf einer Immobilie für sie keine Anlage auf Lebenszeit sei. Bei den 50- bis 59-Jährigen hielten sogar 45 Prozent den Kauf von Häusern und Wohnungen für eine Anlage auf Lebenszeit.
Anders bei den unter 30-Jährigen. Als ideale Altersvorsorge sahen 68 Prozent den Immobilienerwerb durchaus als Investition fürs Leben. Andererseits betrachteten sieben von zehn der 20- bis 30-Jährigen eine eigene Wohnung oder ein eigenes Haus als Bürde, welche die Flexibilität behindere. Jeder vierte 20- bis 29-Jährige will sich deshalb mit dem Kauf der eigenen vier Wände noch fünf bis zehn Jahre Zeit lassen. Weitere zwölf Prozent wollen erst gar keine Immobilie kaufen, heißt es in der Trendstudie.

Artikel vom 19.11.2005