Istanbul (dpa). Nach dem Skandal im WM-Qualifikationsspiel zwischen der Türkei und der Schweiz überlegt FIFA-Chef Joseph Blatter, risikoreiche Spiele generell auf neutralem Boden austragen zu lassen. Außerdem erwägt der Präsident des Fußball-Weltverbandes, auf das Abspielen von Nationalhymnen zu verzichten. »Das war eine Respektlosigkeit und eine Verletzung des nationalen Stolzes. Ich frage mich, ob es überhaupt noch Sinn macht, Nationalhymnen abzuspielen«, sagte Blatter nach den Pfiffen vor den Spielen in Bern und Istanbul. Eine Woche nach den Attacken gegen Schweizer Spieler ist der türkische Co-Trainer Mehmet Özdilek zurückgetreten. Er hatte einem der Schweizer Akteure, die nach dem Abpfiff in die Kabinen gerannt waren, ein Bein gestellt und damit die Randale ausgelöst. Ein FIFA-Urteil zum »Fall Istanbul« wird nicht vor dem 9. Dezember geben. An diesem Tag findet die WM-Auslosung statt. Die Türken bemühen sich inzwischen, gute Gastgeber zu sein: AC Mailand, Champions-League-Gegner von Fenerbahce Istanbul, wurde mit Blumen empfangen.