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Wir trinken nicht, wir essen Pralinen

Frauenbandfestival bietet Nachwuchskünstlerinnen ein Auftrittsforum


Bielefeld (mb). Vier junge und impulsive Frauenbands und Solointerpretinnen aus Bielefeld und Berlin traten am vergangenen Freitag im Forum auf. »Wir wollten Nachwuchskünstler mit bereits bekannten Interpreten kombinieren«, erklärt Elena Bütow, Organisatorin der Veranstaltung, stellvertretende Vorsitzende des Bielefelder Jugendkulturrats und außerdem Gitarristin der Gruppe »Drawn of Life«.
Frauenbands werden von Eventorganisatoren oft vernachlässigt: »Die nehmen lieber die Jungs.« »Daher geben wir Frauen die Möglichkeit, auf einer großen Bühne zu spielen.« Elena Bütow erklärt den entscheidenden Unterschied: »Wir trinken nicht wie die Jungs Bier im Proberaum, sondern wir essen Pralinen.« Genauso geschmackvoll, wie ihr Gaumen ist, zauberten sie im Forum »Alternative Rock« auf die Bühne.
Die Solointerpretin Stockholm, deren Name kühle Klänge erwarten ließ, bettete Kummer, Schmerz und Neuanfänge in stimmigen Elektro-Punk. Abgerundet wurde das Programm mit »Rhythm King and her Friends«, einer Band mit Kraft und Ausdruck, deren Texte verbreitete Frauenklischees auf den Müll werfen. Bernadette La Hengst aus Berlin, ehemalige Sängerin von »Die Braut haut ins Auge«, krönte den Abschluss mit Rock, Pop und Elektro. Wer danach noch feiern wollte, konnte sich zu den »Lady Shake DJanes« bis in die frühen Morgenstunden »frei bewegen«.

Artikel vom 22.11.2005