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DSC-Fan entschuldigt sich bei von Heesen

Mitglieder und Anhänger der Arminia machen Buckley und die vielen Verletzten zu Themen


Von Dirk Schuster
Bielefeld (WB). Dieser Gegenangriff saß: Thomas von Heesen war während Arminia Bielefelds erstem Fan- und Mitgliederabend der Saison nach dem 0:2 gegen Borussia Mönchengladbach von DSC-Anhängern scharf kritisiert worden. Und das in des Trainers Abwesenheit. Jetzt hat »Thommy« zurück geschossen.
»Ich würde gern wissen, wer Thomas von Heesen den Klassenerhalt zutraut?«, hatte im September ein Arminia-Anhänger in die große Fan-Runde gesprochen. »Das war die falsche Frage. Die richtige wäre gewesen: Kann Arminia ohne sechs Stammspieler den Klassenerhalt schaffen?«, konterte von Heesen jetzt vor wieder 200 Fans im VIP-Raum der SchücoArena und fügte an: »Wer so eine Frage stellt, kennt das Tagesgeschäft bei uns nicht. Das zeigt mir, dass sich derjenige noch nie mit Arminia beschäftigt hat.«
Stimmt nicht ganz: Volker Wohlfahrt, 44-jähriger Bielefelder, gibt an, seit 1973 Armine zu sein. Und: Der Finanzamtsangestellte bat um Verzeihung, sagte zu von Heesen: »Das ist mein persönlicher Gang nach Canossa. Ich nehme zurück, was ich damals gesagt habe.« Von Heesen nahm die Entschuldigung an und antwortete trocken: »Wenn Sie der Mannschaft auch noch Ihren Segen geben, dann werden wir den Klassenerhalt schaffen.«
Die Frage eines anderen Fans, warum so viele DSC-Spieler verletzt seien, nannte von Heesen eine, »die an den Haaren herbeigezogen ist«. Sportchef Reinhard Saftig nahm Arminias verantwortlichen Trainer- und Betreuerstab in Schutz und erklärte: »Keine einzige Verletzung ist eine muskuläre. Alle sind auf Fremdeinwirkungen zurückzuführen.«
Klar, dass die Anhänger auch die Wahrscheinlichkeit einer Rückkehr Delron Buckleys von Borussia Dortmund interessierte. Während Thomas von Heesen mit den Worten »er ist ja nicht aus der Welt« bei den Fans Hoffnung weckte, drückte Saftig auf die Bremse: »Dortmund hat in Koller, Smolarek und Ricken drei Stürmer mit einem Kreuzbandriss. Die werden Buckley nicht abgeben.«
Auch ohne den Bayern-Killer Buckley (erzielte beim 3:1-Sieg in der Vorsaison zwei Treffer) glaubt Arminias Geschäftsführer Sport aber auch dieses Mal an einen Heimsieg gegen München. Saftig: »Als Rheinländer bin ich von Haus aus optimistisch. Das Spiel geht 2:1 für Bielefeld aus.«

Artikel vom 19.11.2005