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Muss Frosch die Prinzessin küssen?

Trotz-Alledem-Theater zeigt märchenhaftes Kinderstück mit Wortwitz


Bielefeld (bp). Märchenhaft geht es zu im Trotz-Alledem-Theater (Feilenstraße 4): Dort hat am Freitag, 25. November, 15 Uhr in deutscher Erstaufführung das Stück »Erwin & Frosch« nach dem Bilderbuch von Bettina Wegenast Premiere.
Unter der Regie von Ralf Kiekhöfer spielen Michaela Sauerwald, Volker Rott und Thomas Sellin und erzählen von Erwin, der ein echter Kerl und seines Zeichens Monster ist. Weil er hart schläft, schläft er auch schlecht und er hat miese Laune. Frosch weiß Rat. Schließlich ist er, klar, ein verwunschener Prinz. Er ist auf dem Weg zum Schloss hinter der Dornenhecke, um die wunderschöne Prinzessin aus ihrem 100-jährigen Schlaf zu erwecken. Die Lösung für Erwin und Frosch liegt auf der Hand: »Für dich das Bett, für mich die Prinzessin.« Ob das wirklich klappt, wird sich erst nach vier Mutproben heraus stellen. Ralf Kiekhöfer betont: »Es ist ein Stück über Freundschaft, Loyalität, Treue und Liebe. Daran haben Kinder im Vorschulalter genauso Spaß wie ältere und Erwachsene.« Das Stück sei kurzweilig und habe Wortwitz und wenn nach 55 Minuten der Vorhang fällt, dann, wünschen sich die Schauspieler und der Regisseur, sollen alle überrascht sein: »Boooh, schon zu Ende?!?« Geklärt wird unter anderem die Frage, ob man die Prinzessin wirklich küssen muss, um sie zu erlösen. Kiekhöfer weiß: »Fünfjährige finden Küssen noch 'igittigitt', bei Achtjährigen ist das schon ganz anders.«
Michaela Sauerwald als zauberhafte Prinzessin wird auch ein Krönchen tragen. Darauf hat die Testschulklasse« unbedingt bestanden. Das Trotz-Alledem-Theater hat als so genannte Premierenklasse die 2 a der Fröbelschule an der Entwicklung von »Erwin & Frosch« beteiligt - von der ersten Leseprobe an. Michaela Sauerwald: »Wir hören auf die Kinder, gehen auch auf ihre Ideen ein.«
Und obwohl die Mädchen und Jungen sich einen Frosch grün und mit Schwimmflossen und Klappmaul vorgestellt hatten - als »Frosch« auf der Bühne agierte, waren sie sofort gefangen, weil er, so Regisseur Kiekhöfer, »in seinem Gehabe so überaus froschig ist«.
Gezeigt wird das Stück bis zum 22. Dezember. Karten gibt es im Trotz-Alledem-Theater, Telefon 133991, und in der Tourist-Information im Neuen Rathaus.

Artikel vom 19.11.2005