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Turbinenwerk:
Vernehmungen
laufen jetzt an

Schüler besuchen spezielles Seminar

Von Stefanie Westing
Ummeln (WB). Die Polizei hat einen Erstkontakt zu den 17 Jugendlichen hergestellt, die einen Schaden in Höhe von 10 000 Euro im Gas-Turbinenwerk in Ummeln hinterlassen haben. Beteiligt an den Verwüstungen waren, wie berichtet, Schüler im Alter von 14 und 15 Jahren.
Schulleiterin Veronika Rosenbohm.

Die 17 Schüler besuchen eine achte Klasse der Gesamtschule Brackwede. Alle Jugendlichen müssen nun bei der Polizei vorstellig werden und den Beamten Rede und Antwort stehen. Noch ist nicht geklärt, was die 17 Beteiligten in der Tatzeit - zwischen dem 25. Oktober und dem 8. November - zum Ummelner Gas-Turbinenwerk geführt hat. Gerüchte, der Einbruch sei spontan im Anschluss an eine Geburtstagsfeier eines der Beteiligten gestartet worden, nannte Polizeipressesprecher Michael Waldhecker »pure Spekulation«.
Die Gespräche finden nun bei der Polizei statt - zuerst war angedacht worden, ob die Beamten in der Schule mit den Jugendlichen reden könnten. Doch Schulleiterin Veronika Rosenbohm konnte dies aus Jugendschutz- und Datenschutzgründen nicht zulassen - zumindest nicht in Abwesenheit der Eltern .
Die Schulleiterin nannte den Vandalismus im Gespräch mit dem WESTFALEN-BLATT eine Tat, »die über jede Grenze« hinausgehe. »Dahinter steckt eine ganze Menge Energie, das ist nicht zu entschuldigen.« Dennoch habe der Vorgang nichts mit dem schulischen Leben zu tun, so dass die Schule auch nicht der erste Ansprechpartner sei. »Wir müssen uns nur fragen, wie wir damit umgehen, wenn so etwas im Privatleben der Schüler passiert.«
Die Gesamtschule Brackwede hat auf diese Frage eine Antwort gefunden. »Wir hatten für die betreffende Klasse ein Seminar gebucht, in dem es um Verständigung und Konfliktlösungen geht. Nach dem Vorfall haben wir das Seminar etwas anders ausgerichtet, es intensiviert. In dem Trainingsprogramm geht es unter anderem darum, ÝNeinÜ zu sagen, nicht bei allem mitzumachen«, sagte Rosenbohm. Außerdem hätten die Lehrer Gespräche mit den Schülern und den Eltern geführt. Die Eltern selbst hatten die Schule von den Verwüstungen informiert.

Artikel vom 19.11.2005