Brackwede (WB). »Ich werde gleich morgen einige Ideen in die Tat umsetzen.« Diesen Satz äußerten viele Unternehmer nach der Vortragsveranstaltung »Management - quo vadis?« in der Volksbank Brackwede. So in Begeisterung gebracht hatte die 150 heimischen Firmenchefs Erich-Norbert Detroy, einer der führenden und profiliertesten Verkaufs-, Management- und Motivationstrainer Europas, im Rahmen des Unternehmerdialogs der Volksbank Brackwede. Diese Veranstaltungsreihe zu Sach- und Managementthemen wendet sich an die Unternehmenskunden der Bank. Das Wirtschaftsleben sei durch drei epochale Veränderungen gekennzeichnet: dramatische Neuerungen in der Kommunikation, zunehmende Globalisierung und verändertes Sozio-Gefüge, stellte der »Turbo-Trainer« - wie er in Fachkreisen genannt wird - zu Beginn seines Motivationsfeuerwerks fest. Darauf müssten die Firmenchefs reagieren: »Mache Deinen Job zum Hobby und Du musst nie mehr arbeiten«, oder »Menschen, die Du nicht magst, mögen Dich nicht«, rief der quirlige Schwabe seinem Publikum zu. Dabei beließ er es aber nicht bei diesen Worthülsen, sondern füllte sie mit Praxisbeispielen zum Leben: »Ich liebe die 35 Stunden- Woche, deshalb mache ich sie gleich zweimal.« Doch mahnte Detroy die Unternehmer mit erhobenem Zeigefinger: »Motivation pur ist nicht Geld.« Denn es sei nicht das Geld, das die Arbeiter zu mehr Leistung bewege. Was fehle, sei die menschliche Nähe und das Heimatgefühl, und er fragte: »Kommen Ihre Mitarbeiter gerne zur Firma? Lieben Sie Ihre Angestellten? Spüren Ihre Mitarbeiter, dass Sie sie lieben?« Motivation sei eher durch »Liebe« zu erreichen als durch Geld. So zeige eine aktuelle Studie, dass nur 18 Prozent der Deutschen eine enge emotionale Bindung zum Unternehmen haben, und dass ebenfalls 18 Prozent der Arbeitnehmer bereits innerlich gekündigt hätten. Auch sollten deutsche Unternehmen einmal über Begrifflichkeiten nachdenken und beispielsweise »Vorgesetzter« durch »Führungskraft« ersetzen. »Wann haben Sie Ihrer Frau zuletzt gesagt, dass Sie sie lieben?«, fragte der Trainer. »Wie wäre es, anstatt ÝIch liebe DichÜ, ÝDich liebe ichÜ zu sagen? Versuchen Sie es sofort heute Abend«, riet der Verkaufsexperte. Der Vorstandsvorsitzende der Volksbank Brackwede, Reinhard Eikel, stellte bereits in seiner Einleitung selbstkritisch fest: »Wir sind kein Land von Jammerlappen und Bedenkenträgern, wir müssen nur wieder Begeisterung ausstrahlen, lernen, uns selbst zu begeistern und andere damit anstecken und mitreißen.« Dabei seien allein die im Jahr 2003 mehr als 65 000 angemeldeten Patente oder der 24. deutsche Physik-Nobelpreisträger Theodor Hänsch Beispiele dafür, was die Deutschen zu leisten in der Lage seien. Ausdrücklich begrüßte der Volksbankchef die Imagekampagne »Du bist Deutschland«. Und so rief er den mittelständischen Unternehmern zu: »Lassen Sie sich von dieser Zuversicht anstecken.«
Drucken