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Rekordverlust bei Epcos

Weitere Verlagerungen und Stellenabbau


München (dpa). Der gebeutelte Bauelemente-Spezialist Epcos kann nach dem höchsten Verlust in der Unternehmensgeschichte auch für das laufende Geschäftsjahr keine schwarzen Zahlen versprechen. »Wir können heute davon ausgehen, dass Epcos 2006 den Turnaround schaffen wird«, sagte zwar Finanzvorstand Wilfried Backes gestern in München. Allerdings kündigte der Konzern nur für das Geschäft, das fortgeführt werden soll, einen Gewinn an.
Im Geschäftsjahr 2004/05 (30.09.) machte Epcos wegen des scharfen Preisdrucks in der Branche, hausgemachter Probleme und wegen der Belastungen durch den bevorstehenden Verkauf der Tantal-Kondensatoren einen Verlust nach Steuern von gut 119 Millionen Euro. Ein so großes Minus hat der Konzern seit Gründung 1989 nicht verzeichnet. 2003/04 hatte das Unternehmen noch 49 Millionen Euro verdient.
Als Reaktion will Epcos Massenproduktion weiter aus Deutschland nach Singapur und China verlagern. Im Inland sollten daher in den kommenden drei Jahren 300 bis 450 der derzeit noch 2000 Arbeitsplätze abgebaut werden, sagte Vorstandschef Gerhard Pegam. Zunächst hatte er sogar von 600 bedrohten Stellen gesprochen. Betroffen sind die Standorte Heidenheim und München. Weltweit hat Epcos 16 000 Beschäftigte.

Artikel vom 18.11.2005