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Menschen in unserer Stadt
Daniel Steppeler
Zivildienstleistender

»Ich habe gebetet, dass ich ausgemustert werde«, erzählt Daniel Steppeler. Liebend gern hätte der 19-Jährige nach dem Abitur mit aller Kraft sein Studium an der Hochschule für Musik in Detmold fortgesetzt. Den Status des Jungstudierenden hat er dort schließlich bereits seit dem Wintersemester 2004/05. Aber das Schicksal wollte es anders.
Derzeit muss der gebürtige Bielefelder zunächst seinen Zivildienst in der Kinder- und Jugendarbeit von Eckardtsheim ableisten. Dabei will er doch viel lieber »spielen, spielen und nochmal spielen«, um mit seinem Instrument, der Tenorposaune, eines Tages zu den ganz Großen der Musikbranche zu zählen. Ein Engagement beim WDR-Sinfonieorchester oder bei den Wagner-Festspielen in Bayreuth - das sind seine Träume.
Da trifft es sich gut, dass der Posaunenchor Eckardtsheim zu den renommiertesten Ensembles in Deutschland gehört. Knapp 50 Kinder und Jugendliche üben sich hier an ihren Blechblasinstrumenten. Auch Steppeler ist sofort mit eingestiegen, spielt unter anderem in den Gottesdiensten am Wochenende. »Früher gab es für diesen Chor sogar einen eigenen Zivi«, erzählt er. Diese Zeiten sind zwar vorbei, aber mit dem Ausscheiden des etatmäßigen Posaunenchor-Leiters André Stoll schlug vor zwei Wochen trotzdem Steppelers große Stunde. Vorübergehend hat ihn Pastor Bertold Becker mit einem Teil von dessen Aufgaben betraut. Dazu gehört vor allem der Gruppen- und Einzelunterricht der Kinder, »der ja irgendwie weitergehen muss«.
»Daniel ist unheimlich kooperativ und sehr engagiert«, lobt Becker und ist froh, vorerst eine so gute Lösung für das Problem der Nachfolge Stolls gefunden zu haben. Steppeler fiel zwar zunächst »aus allen Wolken, als der Anruf von Bertold kam«, aber »auf diesem Sektor nehme ich Herausforderungen gerne an«.
Und so fügt sich für ihn letztlich doch wieder alles zum Guten. Selbst zum Unterricht bei David Bruchez, seinem hoch geschätzten Professor an der Detmolder Musikhochschule, hat Steppeler es nicht allzu weit. Zwar ist sein Leben mit all den Aufgaben derzeit »etwas stressig«, aber seiner Leidenschaft kann er nach Herzenslust frönen: »Spielen, spielen und nochmal spielen.« Peter Monke

Artikel vom 19.11.2005