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Mit Schwimmring
zur Demonstration

Gadderbaum marschiert fürs Bad

Von Burgit Hörttrich und
Bernhard Pierel (Foto)
Bielefeld (WB). »Wir protestieren, auch wenn wir erfrieren« - Schneeregen und Eiseskälte hielt mehr als 500 Gadderbaumer gestern Abend nicht davon ab, gegen die geplante Schließung ihres Freibades zu demonstrieren.

Ausgestattet mit Schwimmflügeln, Schwimmringen, Schwimmflossen, Taucherbrillen, Rettungswesten, Schnorcheln und vor allem Transparenten waren Kinder und Erwachsene vom Gadderbaumer Freibad zum Bezirksamt gezogen. Dort trafen sie nur auf Unterstützer ihres Anliegens - Bezirksvorsteherin Hannelore Pfaff (Grüne) hatte Blätter zum Ausmalen vorbereiten lassen (Stop - gegen Schließung unseres Freibades), das die Kinder ausmalen und in ihr Fenster hängen sollten. Gesungen wurde zudem der »Gadderbaumer Freibad-Song«, unterstützt von Trommeln und Tröten Textbeispiel: ». . .Darum macht das Freibad dicht, auch wenn uns dabei das Herze bricht/ Doch das lassen wir nicht zu, und wir geben keine Ruh«.
Zudem überreichten die Vorsitzenden der Schulpflegschaften der Friedrich-von-Bodelschwingh-schule, Christiane Lutterkort, Dr. Ralf Stoecker und Heike Wehmeyer-Steckel, einen Offenen Brief für Oberbürgermeister Eberhard David mit der Bitte, noch einmal die Möglichkeiten zu prüfen, das Freibad Gadderbaum vor der Schließung zu bewahren. Das Freibad sei ein Ort der »friedlichen, gesunden, integrativen Freizeitgestaltung«. Es wäre kurzsichtig, so die Unterzeichner, die »gut funktionierende Einrichtung aus rein ökonomischen Gründen zu beseitigen.« Man habe die Hoffnung noch nicht aufgegeben, »dass sich ein Weg finden lässt, ein Stück der Identität des Umfeldes der Schule zu erhalten.«
Bezirksvorsteherin Hannelore Pfaff betonte, es würden Arbeitsgruppen gebildet, die überlegten, mit welcher Konzeption das Freibad Gadderbaum am Leben erhalten werden könne. Pfaff: »Ideen haben wir viele - mal sehen, was davon umgesetzt werden kann.«
Die Bielefelder Bäder Gesellschaft (BBF) will das Gadderbaumer Freibad in der neuen Saison 2006 gar nicht mehr öffnen, weil der Investitionsbedarf zu groß sei. Der Förderverein müsste mit einem halbierten Zuschuss von 25 000 Euro zurecht kommen. Auch zukünftige Investitionen müssten aus eigenen Mitteln finanziert werden. Dasselbe gilt auch für das Freibad Schröttinghausen Stattdessen sollen 2006 das Freibad Hillegossen und 2007 das Freibad Dornberg komplett saniert werden.

Artikel vom 18.11.2005