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Zinhle und die Töchter
sind Zumas Zuhause

Frauenpower macht Arminias »Puma« so gefährlich

Von Dirk Schuster
Bielefeld (WB). Auf dem Fußballplatz will er am Samstag gegen die Bayern wieder »Zuma, der Puma« sein. Zu Hause bei seinen drei Frauen dagegen ist Raubkatze Sibusiso ein ganz liebevolles Schmusekätzchen.

Zinhle, mit der Zuma verheiratet ist, und die beiden Töchter Luyanda (4) und Ashenda (2 Wochen) geben Arminias neuem Publikumsliebling die Nestwärme, die er braucht, um für Bielefeld in der Bundesliga zu brillieren
Dabei ging es zuletzt noch ziemlich turbulent in Zumas Leben zu. Ashendas Niederkunft hatte für Aufregung gesorgt, denn die Geburt verzögerte sich. Jetzt, seit sie geboren ist, sei alles wieder ruhiger, das Kind schläft nachts sogar beinahe durch. »Sie hatte schon fast so volles Haar, als sie auf die Welt gekommen ist«, sagt der stolze Sibusiso und streichelt der winzigen Ashenda zärtlich übers Köpfchen.
Tagelang war der 30-jährige Papa zwischen Krankenhaus und Trainingsplatz hin und her gependelt, hatte kaum ein Auge zugemacht. Dass er nebenbei überhaupt noch die Muße hatte, ein paar nicht ganz unwichtige und obendrein noch wunderschöne Tore für den DSC zu schießen, ist seiner fußballerischen Klasse zu verdanken. Und der Leidenschaft, die er für seinen Beruf empfindet. »Ich liebe es, Tore zu schießen«, hatte Zuma nach einem Bundesligaspiel einmal gesagt. Noch mehr liebt er aber Ehefrau Zinhle (30), die ihm vor vier Jahren seine erste Tochter, Luyanda, schenkte.
Die Zumas haben sich schnell an Deutschland gewöhnt. Die fünf Jahre, in denen sie in Dänemark lebten und in denen Sibusiso für den FC Kopenhagen spielte, haben die Familie europäisch geprägt.
Ein schneeweißes FC-Trikot mit der Nummer zehn und seinem Namen darüber, auf dem alle ehemaligen Teamkollegen unterschrieben haben, sowie ein riesiges Foto seines schönsten Tores, ein Fallrückzieher gegen Stadtrivale Bröndby, erinnern an eine gute Kopenhagener Zeit. Für Trikot und Foto hat Zuma in seinem Haus in Steinhagen im Kreis Gütersloh einen passenden Platz gefunden. Die vierköpfige Familie wohnt genau dort, wo zuvor sein Landsmann Delron Buckley mit dessen Frau Raphaela und Töchterchen Charlize Louisa lebte.
Nicht nur sportlich ist Zuma in Bielefeld also in Buckleys Fußstapfen getreten. Überraschend ist Zumas fixer fußballerischer Durchbruch nicht, kam er doch mit guten Empfehlungen nach Ostwestfalen: drei Meisterschaften und Pokalsiege mit dem FC Kopenhagen, 40 Tore in 141 Spielen, genannter Fallrückzieher gegen Bröndby wurde sogar zum Tor des Jahres in Dänemark gewählt.
Was ihm jetzt noch fehlt, ist ein Tor für seine kleine Ashenda. »Ich würde gerne für sie treffen. Eigentlich wollte ich schon beim Spiel in Frankfurt ein Tor für sie schießen«, sagt Zuma. Die Partie hatte einen Tag nach ihrer Geburt stattgefunden. Versäumtes am Samstag gegen die Bayern nachzuholen, wäre für Sibusiso Zuma ein Traum, der für Delron Buckley schon Wirklichkeit wurde. »Zwei Tore hat er vergangene Saison gegen Bayern geschossen«, weiß Zuma. »Es wäre fantastisch, wenn mir das auch gelänge.« Noch nie habe er gegen den deutschen Rekordmeister gespielt. Zuma gesteht: »Ich bin ein wenig aufgeregt vor dem großen Spiel am Samstag.« Kein Wunder, Zuma nennt die Partie gegen Deutschlands beste Mannschaft »eine der bedeutendsten meiner Karriere«.

Artikel vom 18.11.2005