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Eine Hochschule an zwei Standorten

Von 2007 an: Diakoniewissenschaften in Bethel, Pfarramt in Wuppertal

Von Burgit Hörttrich
Bielefeld (WB). Vom 1. Januar 2007 an setzen die bis dahin eigenständigen Kirchlichen Hochschulen Wuppertal und Bielefeld-Bethel die Arbeit als eine gemeinsame Einrichtung fort.

Gestern wurde der Gründungsvertrag der gemeinsamen Hochschule in Bielefeld unterzeichnet. Damit ist der Weg frei für die Zusammenarbeit »unter einem Dach«, aber an zwei Standorten. In Wuppertal liegt künftig der Schwerpunkt in der Pfarramtsausbildung, in Bethel steht die diakoniewissenschaftliche Ausbildung im Mittelpunkt. Es wird mit Einsparungen in siebenstelliger Höhe gerechnet.
Alfred Buß, Präses der Evangelischen Kirche von Westfalen, betonte, »nicht alle müssen alles machen«. In Bethel gehe zwar eine 100-jährige Geschichte zu Ende, dafür aber werde Platz für Neues geschaffen. Nikolaus Schneider, Präses der Evangelischen Kirche im Rheinland, ergänzte, dass das Aufeinanderzubewegen gewollt sei, es aber dennoch Herzblut koste, aber: »Die Entscheidung soll zu einem Segen werden.« Auch für Pastor Friedrich Schophaus, Vorstandsvorsitzender der von Bodelschwinghschen Anstalten, war die Vertragsunterzeichnung »keine Beerdigungsfeier«. Er sagte: »Die Hochschule an zwei Standorten soll zu einem Markenzeichen in der theologischen Landschaft werden.«
In Bethel gibt es künftig nur noch vier Professuren mit dem Schwerpunkt Diakoniewissenschaften. Die wissenschaftliche Ausbildung mit dem Studienziel Pfarramt erfolgt vom 1. April 2009 an nur noch in Wuppertal. Dort bleiben je eine Professur im Alten Testament, Neuen Testament, Kirchengeschichte, Systematische Theologie, Praktische Theologie und Religions-/Missionswissenschaft/Ökumene erhalten. In Wuppertal sind derzeit 345 Studierende eingeschrieben, in Bethel 513.
Die neue Kirchliche Hochschule Wuppertal/Bethel ist in Zukunft eine von nur zwei kirchlichen theologischen Universitäten in Deutschland: eine im Norden, die andere im Süden, im bayerischen Neuendettelsau.

Artikel vom 18.11.2005