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»Domino Day 2005«
mit Tierschutzproblem

Proteste wegen Abschuss' eines Spatzen

RTL, 20.15 Uhr: Mit einem »Imageproblem« hat RTL beim heutigen »Domino Day 2005« nach dem Tod eines Spatzen zu kämpfen.
»Spatz-Problem«: Moderatorin Frauke Ludowig vor Millionen von bunten Dominosteinen. Foto: RTL

Wie berichtet hatte das Vöglein im niederländischen Leeuwarden irgendwie den Weg in die Halle mit vier Millionen Dominosteinen gefunden, die dort seit September von fast 100 Helfern aufgebaut worden waren. Alle Fangversuche blieben erfolglos.
Als der aufgeregte Spatz bereits 23 000 Steine zu Fall gebracht hatte, wussten sich die Endemol-Verantwortlichen zur Rettung der spektakulären Show keinen anderen Rat, als den Vogel per Luftgewehr erlegen zu lassen.
Der Deutsche Tierschutzbund hat nun zum heutigen Start der Drei-Stunden-Show eine Entschuldigung von »Domino Day«-Moderatorin Frauke Ludowig live im Fernsehen gefordert. »Eine Aussage von Ihnen könnte viele Zweifel am Image und der Einstellung zum Tierschutz von RTL ausräumen, auch wenn die Tatsache an sich tragisch und kritikwürdig bleibt«, heißt es in einem Schreiben des Tierschutzbundes an Ludowig. Auch bei den niederländischen Nachbarn schlägt das Spatzenopfer noch immer hohe Wellen: Der Moderator einer kleinen Radiostation hat sogar dazu aufgerufen, die Show zu stören. Endemol-Produzent Wilhelm Bol: »Wir haben die erforderlichen Maßnahmen getroffen.«
In der Show sollen so viele Dominosteine wie nie zuvor umkippen, nämlich alle 4 321 000 aufgestellten. RTL überträgt die größte Kettenreaktion der Welt live. Neben Deutschland sind die Niederlande, Frankreich, England, Spanien, Russland, Kroatien und Österreich dabei. Seit 1998 gibt's den »Domino Day«. Der im vergangenen Jahr am gleichen Ort aufgestellte Weltrekord liegt bei 3 992 397 Steinen.

Artikel vom 18.11.2005