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Gotischer Schnitzaltar muss zum Restaurator

Stiftskirchengemeinde bedankt sich bei den Spendern

Von Elke Wemhöner
und Carsten Borgmeier (Foto)
Schildesche (WB). Die Restaurierung des gotischen Schnitzaltars der Ev. Stiftskirche wird 50 000 Euro verschlingen. Die Gemeinde hat das benötigte Geld bereits zusammen - Anlass für einen musikalischen Abend, bei dem sich das Presbyterium bei Förderern und Spendern bedanken möchte.

Aber nicht nur diese, sondern auch die Gemeinde ist für Dienstag, 22. November, 18.30 Uhr in die Kirche eingeladen. Zu Gesang (Kantorei) und Orgelmusik gibt es einen Vortrag über Geschichte und Bedeutung des Altars von Pfarrer Hermann Rottmann. »Von der Ev. Stiftung Kirche für Bielefeld bekommen wir 20 000 Euro, den Rest müssen wir selbst durch Spenden aufbringen«, erläutert der Vorsitzendes Presbyterium Und auf dem Weg zu diesem Ziel sind die höchsten Hürden schon genommen.
Seit 500 Jahren (siehe auch nebenstehenden Text) schmückt der große Flügelaltar die Schildescher Stiftskirche. Ende der 70er Jahre wurden zum letzten Male konservatorische Arbeiten vorgenommen. Doch nun ist es Zeit, die aufwändig gestalteten Reliefkassetten zu säubern, die Farben aufzufrischen und auch die Schadstellen auszugleichen.
Nagekäfer haben ihre Spuren hinterlassen. Noch vorhandene »Vertreter« sollen per Hitzebehandlung abgetötet, die Fraßgänge mit farbigem Wachs verschlossen werden, damit keine anderen Insekten diese nutzen.
Weitaus schwerer - im wahrsten Sinne des Worten - wiegen die Altarflügel und die von ihnen verursachten Probleme. Durch das Gewicht verzieht sich der Rahmen, Beschädigungen an den einzelnen Kassetten sind die Folge. Dagegen hilft nur eine fachgerechte Demontage und anschließendes Richten der Altarteile. Zu guter Letzt bekommt der restaurierte Altar eine neue Stützkonstruktion. An sie werden hohe Anforderungen gestellt. Denn neben der benötigten Funktionalität soll sie den Gesamteindruck nicht stören.
Der Zeitplan sieht vor, dass der Altaraufsatz im Januar abgenommen und zum Restaurator gebracht wird. Wenn dort alles Weitere wie geplant klappt, könnte er im Advent 2006 wieder die Kirche schmücken. Nach der gelungenen Renovierung der Kirche und der Überholung Orgel im vergangenen Jahr ist nun der kunsthistorisch kostbarste Schatz der Stiftskirche an der Reihe.

Artikel vom 17.11.2005