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Holdijk verlässt
Aufsichtsrat

Personelle Veränderungen bei Balda

Von Bernhard Hertlein
Bad Oeynhausen (WB). Die Balda AG emanzipiert sich auf dem Weg zum internationalen Konzern weiter von ihren Wurzeln. Nachdem der bisherige Mehrheitseigner Bernd Fennel bereits sein Aktienpaket an institutionelle Anleger verkaufte, steht jetzt auch der Aufsichtsrat vor gravierenden Änderungen.
Gerhard Holdijk verlässt den Balda-Aufsichtsrat.

Gestern wurde in Bad Oeynhausen bekannt, dass die bisherigen Balda-Aufsichtsräte Dr. Thomas Bentz, Dietrich Fürst, Berndt Kriete sowie Jochen Rölfs zurücktreten werden. Sie sollen den Weg für vier Vertreter der neuen Anteilseigener frei machen. Vom bisherigen Aufsichtsgremium blieben dann nur Fennel und der bisherige Vorsitzende Gerhard Holdijk. Letzterer soll allerdings den Vorsitz abgeben. Daraufhin entschloss sich Holdijk ebenfalls zum Rücktritt. Um eine ordnungsgemäße Übergabe zu gewährleisten, will er noch die erste Sitzung in der neuen Zusammensetzung leiten. Danach werde sein Rücktritt zum 31. Dezember 2005 wirksam werden.
Größter Aktionär bei Balda ist derzeit mit einem Anteil von 14,7 Prozent der Fonds »Fund Management«, mit dem Florian Homm kürzlich bei der Borussia Dortmund AG für Aufsehen und Aufregung gesorgt hat. Der Londoner »Sapinda Fonds« hält 10,0, der »Cycladic Fonds« 7,4 Prozent.
Das wohl prominenteste Mitglied unter den neuen Aufsichtsräten ist Paul A. Stodden. Der Vorstandsvorsitzende der Debitel AG, Paul A. Stodden (58), war vor seinem Wechsel im Juli 2004 seit 17 Jahren bei Siemens. Als Bereichsvorstand von Siemens Business Services war er zuletzt auch für die meisten Mitarbeiter am Standort Paderborn verantwortlich. Die anderen künftigen Balda-Aufsichtsräte sind die Unternehmensberater Richard Roy und Othmar T. Vock sowie Lutz Völker, Geschäftsführer der Aspect Corporate Advisors GmbH.
»Ich scheide ohne Groll«, sagte Holdijk gestern dem WESTFALEN-BLATT. Die neue Zusammensetzung des Aufsichtsrates entspreche dem strategisch richtigen Internationalisierungskurs. Jedoch wolle er sich angesichts seiner bisherigen Rolle im Unternehmen keinen Platz auf der Hinterbank zumuten. »Wenn es gewünscht wird, stehe ich natürlich als Berater zur Verfügung.«
Als Holdijk 1998 den Chefsitz bei Balda übernahm, hatte das Unternehmen 210 Mitarbeiter und erzielte einen Umsatz von 9 Millionen Euro. Bei seinem Ausscheiden fünf Jahre später war der Umsatz auf 273 Millionen Euro und die Mitarbeiterzahl auf 3500 angestiegen. Ende 2005 werden 7500 Beschäftigte, von denen mehr als 5000 im Ausland arbeiten, einen Umsatz von 430 Millionen Euro erzielen.

Artikel vom 17.11.2005