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RWE-Gewinne stehen weiterhin unter Strom

Energiepreise steigen -ĂŠTransparenz zugesagt


Essen (dpa). Der Energiekonzern RWE hat im Jahresverlauf kräftig verdient und plant zum Jahreswechsel die nächste Strompreiserhöhung. Über die Höhe machte das Essener Unternehmen aber noch keine Angaben.
Während die Anträge zur Strompreisanhebung für Haushaltskunden bereits gestellt sind, will RWE beim Gas noch überlegen. Das hänge auch von der Preisgestaltung der Gasproduzenten ab, sagte Finanzchef Klaus Sturany bei der Vorlage der Neunmonats-Zahlen. Die stärkere Belastung für die Verbraucher rechtfertigte der Konzern mit höheren Beschaffungskosten unter anderem für Kohle. Zur Transparenz der Gaspreise, die das Bundeskartellamt gefordert und der Konkurrent E.ON angekündigt hat, sagte Sturany, es sei für RWE selbstverständlich, die Kunden über die Zusammensetzung von Energiepreisen zu informieren. Pläne, die Kunden auch die Gewinnmarge zu nennen, gebe es noch nicht.
Den Zuwachs beim Betriebsgewinn von 4,46 auf 4,66 Milliarden Euro erklärte Vorstandschef Harry Roels mit den höheren Erlösen aus der Stromerzeugung und dem Strom- und Gasverkauf. Bis Jahresende werde ein Überschuss im einstelligen Prozentbereich erwartet. Festhalten will RWE am Konzernumbau mit dem Schwerpunkt Gas- und Stromversorgung. Wegen der Trennung von Tochtergesellschaften soll der Umsatz mit 41 Milliarden Euro leicht unter das Vorjahresniveau von 42 Milliarden sinken. Der Verkauf der Beteiligungen schlug sich bereits in den Quartalszahlen nieder: So sank der Umsatz in den ersten drei Quartalen von 29,95 auf 29,41 Milliarden Euro, während der Überschuss um 90 Millionen auf 1,7 Milliarden Euro zulegte.
RWE hatte sich von umfangreichen Beteiligungen wie dem Baukonzern Hochtief getrennt. Außerdem veräußerten die Essener ihre Umweltsparte mit dem Kern Entsorgung und stellten das Wassergeschäft in Großbritannien und den USA zur Disposition. Fortschritte machte RWE beim Abbau der Schulden, die in den ersten neun Monaten von 12,4 Milliarden auf 10,8 Milliarden Euro sanken.

Artikel vom 17.11.2005