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Bahnhof am Paderborner Flughafen

Staatssekretär Kozlowski erläutert Bürgermeistern Pläne der NRW-Regierung

Paderborn (WB/pic). Der Paderborner Flughafen soll künftig direkt mit dem Zug erreichbar sein. Die NRW-Landesregierung gibt nach Angaben von Staatssekretär Günter Kozlowski (CDU) noch 2005 eine Studie für einen Schienenanschluss des Flughafens in Auftrag.

Ein Bahnhof am Flughafen stärkt die Position des Paderborner Flughafens gegenüber einem umstrittenen Neubau eines Flughafens in Kassel. Die Landesregierung unterstützt nachhaltig Bemühungen der Gesellschafter des Flughafens Paderborn-Lippstadt, mit den Betreibern des Flugplatzes Kassel-Calden ins Gespräch zu kommen, um die »fragwürdige Investition« in den Flughafen-Ausbau in Kassel noch zu verhindern. Das sagte Kozlowski gestern bei der Bürgermeisterkonferenz Ostwestfalen-Lippe auf dem Flughafen Paderborn.
Helmut Benteler, stellvertretender CDU-Fraktionschef im Regionalrat, brachte in diesem Zusammenhang den »Rail-Cab«, das automatisch gesteuerte Schienen-Taxi, das von der Universität Paderborn entwickelt wird, ins Gespräch. Eine Teststrecke bis zum Flughafen Paderborn-Ahden könnte innerhalb von vier Jahren gebaut sein.
Die CDU werde am 12. Dezember, so Benteler weiter, im Regionalrat den Antrag stellen, dass sich die Region Ostwestfalen-Lippe gegen den Flughafen-Ausbau in Kassel-Calden aussprechen soll. Der Bund solle dazu aufgefordert werden, auf das Land Hessen einzuwirken, auf den Ausbau zu verzichten. Zudem sollte der Bund die Standorte für Flughäfen bundesweit vorgeben, um »Fehlinvestitionen öffentlicher Mittel zu verhindern«.
Kozlowski betonte, die Machbarkeitsstudie sollte die Möglichkeiten für eine bessere Anbindung des Paderborner Flughafens an den öffentlichen Nahverkehr aufzeigen. Darin sollten sowohl Vorschläge zu besseren Verbindungen nach Nordhessen sowie in den Raum Bielefeld gemacht werden. Dabei müsse sowohl die Situation nach einem Ausbau von Kassel-Calden wie auch bei noch möglichen Verzicht auf die Erweiterung bedacht werden.
Gleichzeitig betonte Kozlowski, dass die Landesregierung dafür kämpfen werde, dass Nordrhein-Westfalen bei der Bewilligung von Bundesmitteln für den Straßenbau nicht erneut benachteiligt werde. Die Lückenschlüsse der A 33 sowie der A 30 und der Ausbau der B 64 hätten für die schwarz-gelbe Koalition in Düsseldorf höchste Priorität. Auf die im Koalitionsvertrag der großen Koalition in Berlin festgeschriebenen Beschleunigungsprozesse im Straßenbau habe Ministerpräsident Jürgen Rüttgers (CDU) maßgeblich gedrängt.
Von den 4,3 Milliarden Euro, die in der jetzt beginnenden Legislaturperiode zusätzlich für Infrastrukturmaßnahmen bereitstehen, werde Nordrhein-Westfalen mit 100 Millionen profitieren.

Artikel vom 17.11.2005