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»Stiller Star« der
Schlagerbranche

Hanne Haller stirbt am Tegernsee

München/Tegernsee (dpa). Mit großer Betroffenheit und Trauer haben Fans und Freunde auf den Tod der Schlagersängerin und Komponistin Hanne Haller reagiert.
Freunde beschreiben Hanne Haller als bescheidene, kreative Künstlerin.

Wie bereits in einer Teilauflage berichtet, starb die vielfach ausgezeichnete Künstlerin am Dienstag im Alter von 55 Jahren in einer Klinik am Tegernsee an Krebs. Die Sängerin, Komponistin und Produzentin galt als eine der erfolgreichsten Frauen sowohl auf der Bühne wie auch hinter den Kulissen der deutschen Unterhaltungsmusik. Die Plattenfirma Sony BMG/Ariola erklärte in München, sie verliere eine beliebte Künstlerin, eine verlässliche und geachtete Geschäftspartnerin und vor allem eine gute, einfühlsame Freundin. Haller sei »ein stiller Star im deutschen Schlager- und Showgeschäft« gewesen, eine beständige und ungemein kreative Künstlerin. Die Komponistin lebte zuletzt am Tegernsee in Oberbayern.
Die Tochter einer Opernsängerin aus dem schleswig-holsteinischen Rendsburg zog bereits 1972 nach München und lernte den Beruf des Tonmeisters. 1981 gelang ihr der Durchbruch. »Samstagabend« wurde ihr erster großer Hit. 1983 bekam die Künstlerin für ihre dritte LP »Augenblicke« den Deutschen Schallplattenpreis der Phonoakademie. Mit der Gruppe »Wind« kam sie 1985 mit dem von ihr komponierten Lied »Für alle« beim Internationalen Grand Prix auf Platz zwei.
Seither schrieb und produzierte Hanne Haller auch für Kollegen wie Daliah Lavi, Katja Ebstein, Milva oder Karel Gott. 1989 gelang ihr der erfolgreichste deutsche Schlager des Jahres mit »Mein lieber Mann«. Drei Mal erhielt sie die »Goldene Stimmgabel«.

Artikel vom 17.11.2005