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Die Schweiz darf zur
WM nach Deutschland

Tschechien, Spanien, Australien und Trinidad auch am Ziel

Istanbul (dpa). Die Schweiz, Tschechien, Spanien, Trinidad und Tobago sowie Australien haben gestern die letzten 5 von 32 Startplätzen für die Endrunde der Fußball-Weltmeisterschaft 2006 vom 9. Juni bis 9. Juli in Deutschland erkämpft.

Vier Tage nach dem 2:0-Sieg vor heimischem Publikum verloren die Eidgenossen zwar das Relegations-Rückspiel in der Türkei mit 2:4, sicherten sich dank der beiden Auswärtstore dennoch erstmals seit 1994 die WM-Teilnahme.
Tschechien gewann nach dem 1:0-Sieg in Oslo auch die zweite Begegnung gegen Norwegen mit 1:0, Spanien begnügte sich nach dem 5:1 gegen die Slowakei in Bratislava mit einem 1:1.
Trinidad und Tobago qualifizierte sich durch einen 1:0-Sieg in Manama gegen Bahrain zum ersten Mal für eine WM-Endrunde einer Weltmeisterschaft qualifiziert, Australien ist zum zweiten Mal nach 1974 bei einem WM-Turnier dabei. Die Kicker vom Fünften Kontinent gewannen am Mittwoch in Sydney das Relegations-Rückspiel gegen Uruguay mit 4:2 im Elfmeterschießen.
Vor 43 000 fanatischen Zuschauern im Sükrü Saracoglu-Stadion von Istanbul sicherten sich die Schweizer ihre achte WM-Teilnahme. Nachdem Alexander Frei mit einem Handelfmeter (2.) die Führung erzielt hatte, kamen die Türken durch zwei Kopfball-Tore von Tuncay (24./38.) und einen Foulelfmeter von Necati (52.) zum 3:1. Erst nach dem zweiten Treffer durch den Stuttgarter Marco Streller (84.) durften die Schweizer aufatmen. 60 Sekunden vor Schluss der Partie, die mit Tumulten auf dem Rasen und im Kabinengang zu Ende ging, traf erneut Tuncay zum 4:2.
Ein Treffer von Tomas Rosicky (35.) beseitigte in Prag die letzten Zweifel an der ersten WM-Qualifikation Tschechiens seit der Eigenständigkeit im Jahr 1993.
Mit dem Vier-Tore-Vorsprung aus der ersten Partie beschränkte sich Spanien in der Slowakei auf das Nötigste. Für die Gastgeber traf der eingewechselte Filip Holosko (50). David Villa (71.) verhinderte die erste Niederlage unter Trainer Luis Aragones.
Dennis Lawrence köpfte in der 49. Minute das entscheidende Tor für das vom Niederländer Leo Beenhakker trainierte Team von Trinidad/Tobago, das sich als viertes Team aus der Karibik nach Kuba 1938, Haiti 1974 und Jamaika 1998 die WM-Teilnahme sicherte. Als der kolumbianische Schiedsrichter Ruiz Acosta in der Nachspielzeit dem vermeintlichen Ausgleichstreffer Bahrains durch Ali Hussain die Anerkennung verweigerte, stand die Begegnung nach Tumulten vor dem Abbruch.
Australiens Held im Elfmeter-Krimi vor 82 698 Zuschauern in Sydney vor der deutschstämmige Torhüter Mark Schwarzer. Der frühere Bundesliga-Profi des 1. FC Kaiserslautern und von Dynamo Dresden hielt die Schüsse des Schalkers Dario Rodriguez und von Marcelo Zalayeta. Als Spanien-Legionär John Aloisi wenig später vom Elfmeterpunkt traf, kannte der Jubel keine Grenzen mehr. Für das australische Tor in der regulären Spielzeit hatte Marco Bresciano vom FC Parma in der 35. Minute gesorgt.

Artikel vom 17.11.2005