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Sorgenkind Hackl ist
fast der Alte

Turin-Generalprobe

Cesana (dpa). Beflügelt vom Comeback ihres »Sorgenkindes« Georg Hackl hoffen die deutschen Rennrodler am Wochenende auf der neuen Olympia-Bahn in Cesana auf eine gute Generalprobe für Turin.

»Der Schlitten läuft gut, der Hackl fühlt sich wohl auf der Bahn, aber der Start passt noch nicht«, dämpfte der 39-jährige Routinier vor seiner überraschend frühen Rückkehr nach langer Verletzungspause die Erwartungen auf einen guten Einstand. »Es schadet aber nicht, auf der Olympia-Strecke unter Wettkampfbedingungen einen Vergleich mit den Besten zu haben.«
Nach seiner Bandscheibenoperation und einer Nervenentzündung im linken Arm hatte der dreimalige Olympiasieger beim Weltcup-Auftakt vor zwei Wochen noch pausieren müssen. Doch obwohl der keinesfalls exzellente Starter noch längst nicht im Vollbesitz seiner Kräfte ist, überraschte Hackl bei der Trainingswoche in dem 80 Millionen Euro teuren Eiskanal in den italienischen Alpen als bester deutscher Mann wieder einmal alle. »Er hat einen guten Eindruck hinterlassen«, sagte Bundestrainer Thomas Schwab beeindruckt. »Wenn er beim Start noch etwas schneller wird, ist er auf keinem schlechten Weg.«
Die Sanitäter nach einer schweren Sturzserie im Dauerstress, mehrere Athleten verletzt im Krankenhaus - die Feuertaufe der Olympia-Strecke geriet im vergangenen Winter zum Desaster. »Ich habe noch nie an einer Bahn erlebt, dass der Krankenwagen mehrmals am Tag zum Einsatz kommt«, sagte Weltcup-Gesamtsiegerin Barbara Niedernhuber entsetzt. Knapp drei Monate vor den Winterspielen ist die Bahn entschärft, doch auch beim verspäteten Weltcup-Debüt an diesem Wochenende gleicht das Eislabyrinth einer Großbaustelle.

Artikel vom 19.11.2005