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Wettskandal geht in die Verlängerung


Berlin (dpa). Der Prozess im Fußball-Wettskandal um Ex- Schiedsrichter Robert Hoyzer geht für alle fünf Angeklagten in eine zweite Runde vor dem Bundesgerichtshof. Die Berliner Staatsanwaltschaft legte am Freitag Revision gegen das komplette Urteil des Berliner Landgerichtes ein. Damit sind die Urteile gegen Hoyzer, seinen Ex-Kollegen Dominik Marks und die Brüder Sapina vorläufig nicht rechtskräftig.
Die Anwälte von Hoyzer und Ante Sapina hatten direkt nach dem Urteil am Donnerstag Revision angekündigt. Hoyzer war überraschend zu zwei Jahren und fünf Monaten Gefängnis verurteilt worden, obwohl die Staatsanwaltschaft nur zwei Jahre auf Bewährung gefordert hatte. Drahtzieher Ante Sapina hatte zwei Jahre und elf Monate Haft erhalten.
Die Staatsanwaltschaft will insbesondere das Strafmaß für Marks überprüfen lassen. Er hatte anderthalb Jahre Haft auf Bewährung bekommen, die Staatsanwaltschaft hatte zwei Jahre ohne Bewährung gefordert und damit mehr als für den geständigen Hoyzer. Auch die Anwältin von Marks, Astrid Koch, wird voraussichtlich Revision einlegen. Milan Sapina hatte ein Jahr und vier Monate Haft erhalten, sein Bruder Filip ein Jahr. Beide Strafen wurden zur Bewährung ausgesetzt.
Die 12. Strafkammer war anders als die Staatsanwaltschaft nicht von bandenmäßigem, sondern nur von gewerbsmäßigem Betrug ausgegangen, bei dem Ante Sapina stets die Fäden in der Hand gehalten habe. Die Anklage hatte Marks dagegen als Teil einer Bande gesehen.

Artikel vom 19.11.2005