Von Elke Wemhöner (Text und Foto) Dornberg (WB). Das Krankenhaus befürwortet die Entlassung, doch der Patient ist noch nicht fit genug, sich selbst zu versorgen. Das ist ein Fall für die »Klinik am Ort«, die im Komplex des Pflegezentrums Lohmannshof am Tempelhofer Weg untergebracht ist und über acht Betten verfügt.
Die Anstalten Bethel als Träger des Zentrums, die Initiative Bielefelder Hausärzte, die Arbeitsgemeinschaft OWL der Betriebskrankenkassen und das Ev. Krankenhaus Bielefeld arbeite bei diesem Projekt zusammen. Der Träger stellt Räume und Pflegepersonal, vier Hausärzte aus dem Bereich Dornberg sorgen für die medizinische Betreuung. Dr. Rainer Wienkamp: »ÝKlinik am OrtÜ ist ideal für Patienten jeden Alters, die noch nicht fit genug für die Rückkehr in die Wohnung sind, die - als Alleinlebende - bei einer schweren Akut-Erkrankung Hilfe brauchen.« Der Internist, der in dieser Woche für die tägliche Visite und die Rufbereitschaft zuständig ist, hat gute Erfahrung mit dem Angebot gemacht. Patientin Elisabeth Kronsbein fiel ein Stein vom Herzen, als ihr diese Möglichkeit eröffnet wurde. »Nach der Therapie war ich noch zu erschöpft.« Auch die ostwestfälischen Betriebskrankenkasse sehen viele Vorteile in diesem Angebot und gaben - anders als Ersatz- und Ortskrankenkassen - »grünes Licht« für ihre Versicherten. Geschäftsführer Wolfgang Diembeck: »Ein Krankenhaustag kostet soviel wie drei Tage in der ÝKlinik am OrtÜ.« Für die Versorgung im Anschluss an eine Krankenhausbehandlung (maximal sieben Tage) muss Patienten einen Eigenanteil von 15 Euro pro Tag leisten. Macht der Aufenthalt einen Krankenhaus-Aufenthalt überflüssig, übernimmt die Kasse alle Kosten. Andreas Kruse, Geschäftsführer Stiftungsbereich Altenpflege Bethel, hofft, dass sich das Angebot bei den Krankenhausärzten herumspricht und auch die Kassen mit ins Boot kommen. Sonst rechnet sich das Projekt nicht.
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