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»Thema Bezirksämter
sorgfältiger angehen«

Reaktion auf Versammlung der CDU Brackwede


Zum Bericht »Starker Stadtbezirk hilft Kosten sparen« (Ausgabe vom 10. November) äußert sich ein Leser. Hintergrund: Während einer Versammlung der Brackweder CDU hatte sich Bielefelds Oberbürgermeister Eberhard David zum Thema »Bezirksämter im Süden« geäußert.

»Es mutet schon etwas komisch an, wenn sich ein CDU-Stadtbezirksverband eines Themas annimmt, von dem er nicht direkt negativ betroffen ist. Ich meine das Thema Bezirksämter.
Der Oberbürgermeister hat sich hier mit seiner Vorstellung, die Bezirksämter in Senne und Sennestadt zu schließen, eine Bestätigung geholt. Wie würde die CDU Brackwede reagieren, wenn ihr Bezirksamt auf der Abschussliste gestanden hätte?
Die Vision des OB wurde hier unterstützt, einen Bezirk Süd zu schaffen mit nur einer Bezirksverwaltung und einer Bezirksvertretung. Warum wohl? Weil dann das Amt und die Bezirksvertretung in Brackwede angesiedelt wären. Wie würden sich die Brackweder verhalten, wenn das Bezirksamt und die Bezirksvertretung nach Sennestadt kämen? Würden sie dann dem OB auch zujubeln?
Bevor es aber soweit ist, sind noch einige nicht unerhebliche rechtliche Dinge zu klären. Wenn der Oberbürgermeister seine Idee, die Bezirksämter zu schließen, weiter betreiben will, sollte er mit den betroffenen Stadtbezirken Kontakt aufnehmen und hier für seine Ideen werben. Aber das ist wohl keine schöne Aufgabe. Da ist es einfacher und bequemer, sich in Brackwede bejubeln und feiern zu lassen.
Was passiert, wenn immer größere Verwaltungs- und Selbstverwaltungseinheiten entstehen, haben die Stadtbezirke ja nach der Gebietsreform 1973 gemerkt. In mühsamer Arbeit, damals noch mit Unterstützung des Ratsmitgliedes David, wurden die Kompetenzen für die Bezirksvertretungen erheblich erweitert. Sie sind eben nicht nur für die Farbe der Parkbänke zuständig.
Auch die erweiterten Aufgaben, die der OB für ein großes Bezirksamt sieht, können bei entsprechender Ausstattung von den jetzigen Bezirksämtern wahrgenommen werden. Dann müssten in der Zentrale, weil weniger Arbeit, Arbeitsplätze abgebaut werden und nicht in den weit entfernten Stadtbezirken.
Herr David sollte sich auch einmal erinnern lassen, dass er seine politische Laufbahn im Rat in Senne, danach viele Jahre als Bezirksvorsteher begonnen hat.
Mein Fazit ist, man sollte sich nicht zu Lasten anderer mit Themen beschäftigen, von denen man nicht betroffen ist. Der Herr Oberbürgermeister sollte mit diesem Thema sorgfältiger umgehen und für Veränderungen bei den Betroffenen werben.

Peter VAN HEKEREN
33689 Bielefeld

Artikel vom 17.11.2005