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Auf der anderen Seite der Oder

Zweiteiler geht auf Spurensuche in der Neumark und im Posener Land


NDR, 20.15 Uhr: Von der deutschen Vergangenheit ist jenseits der Oder nicht mehr viel zu sehen. Nur wenige der alten Backsteinbauten haben den Krieg und die Jahrzehnte danach überlebt. Für die zweiteilige NDR-Dokumentation »Östlich der Oder« ist Filmautor Wolfgang Wegner durch das frühere Ostbrandenburg und Westpreußen gefahren. Den ersten Teil, »Durch die Neumark«, sendet das NDR-Fernsehen heute, den zweiten, »Durch das Posener Land«, nächsten Donnerstag.
Die Neumark, der östlich der Oder gelegene Teil der Mark Brandenburg, gehört heute überwiegend zur polnischen Woiwodschaft Lebus. Das alte Küstrin an der Mündung der Warthe in die Oder gibt es nicht mehr. Im modernen Küstrin, einer polnischen Kleinstadt mit knapp 18 000 Einwohnern, setzt eine Großbäckerei inzwischen ganz auf den europäischen, speziell den deutschen Markt. Sie beliefert täglich Läden zwischen Frankfurt (Oder) und Berlin mit frischen Waren.
Das Wahrzeichen von Königsberg i.d. Neumark, dem heutigen Chojna, ist die Marienkirche. Im Krieg wurde sie fast vollständig zerstört, mit Hilfe deutscher Investoren wird sie nun wieder neu aufgebaut. Die Warthe mit einer Länge von mehr als 800 Kilometern ist der längste Nebenfluss der Oder. Ein Fährmann erzählt von seinem Alltag am Fluss, seine Mutter bereitet ein besonderes Fischgericht zu: Brassen auf polnische Art.
Es folgt ein Besuch bei einem Hopfenbauern in der Erntezeit. Preußenkönig Friedrich der Große hatte seinerzeit den Hopfenanbau in diesem Teil des Landes eingeführt. Auch die Anfänge der Korbweidenwirtschaft stammen noch aus preußischer Zeit. Diese Traditionen werden heute von polnischen Landwirten fortgesetzt.

Artikel vom 17.11.2005