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Kirche und Finanzen

Auch dornige Wege gehen


Wenn sich zwei finanziell angeschlagene Kirchen wie die Evangelische Kirche von Westfalen und die Lippische Landeskirche zusammenschließen würden, würde es wohl kaum eine neue finanzstarke Landeskirche Westfalen-Lippe geben. Gut ist, wenn sich ein schwacher Partner einen starken Partner sucht, um wieder auf die Beine zu kommen, ohne unterzugehen. Noch besser ist es, seine eigene Identität zu bewahren und aus eigener Kraft die absehbaren Durststrecken zu überwinden.
Diesen Weg will die Lippische Landeskirche gehen, wenn vom reinen Zahlenwerk die Rede ist. Für Lippe ist ein Zusammenschluss auch in dieser schwierigen wirtschaftlichen Lage kein Thema. Neue Sparmodelle sollen daher aufgelegt, sprich aufgebürdet werden.
Eines sollte dabei bedacht werden: Kirche ist nicht in erster Linie Organisation. Kirche verkündet das Wort Gottes. Kirche ist vor allem im Herzen. Und die christliche Botschaft besagt, dass gerade die Hilfe für die geringsten Brüder gefragt ist.
Kirche muss sich auf die theologische Ausstrahlung besinnen, muss Mitglieder und Anhänger begeistern, muss sie mitnehmen - auch wenn der Weg dornig ist. Wenn dies gelingt, stellen sich die notwendige Gelder - auch als freiwillige Spenden und Gaben - ein, um den Gläubigen weiterhin Halt geben zu können. Und das ist gerade in schwierigen Zeiten äußerst wichtig. Ernst-Wilhelm Pape

Artikel vom 17.11.2005