17.11.2005 Artikelansicht
Ausschnitt Zeitungsausschnitt
Drucken Drucken

 

Kopfüber mit Auto in den Finkenbach

Schwerer Unfall: Eingeklemmten Autofahrer erst nach einer Stunde befreit

Bielefeld (hz). Spektakuläre Rettungsaktion in den Heeper Fichten: In einem einstündigen Kraftakt haben Helfer von der Berufsfeuerwehr in der Nacht zu Mittwoch einen im Autowrack eingeklemmten 21-Jährigen befreit. Der Bielefelder war mit seinem Ford Escort kopfüber in den Finkenbach geschleudert und hing mit seinen Füßen zwischen Pedalen und Armaturenbrett fest.

Polizeiangaben zufolge war der junge Mann mit seinem Pkw am späten Dienstagabend gegen 22.40 Uhr auf der Straße Heeper Fichten in Richtung Eckendorfer Straße unterwegs. In Höhe der Parkplätze des dortigen Sportzentrums verlor der 21-Jährige aus bislang unbekannter Ursache die Gewalt über seinen Pkw. Der Wagen zog erst nach links und krachte vor einen Baum, schleuderte dann über die ganze Fahrbahn zurück und überschlug sich. Auf dem Dach liegend schlitterte der Ford noch etwa 100 Meter weiter und landete zum Schluss im Finkenbach. Der Unfallfahrer hing kopfüber im Gurt und war mit den Füßen eingeklemmt, während das Autodach vom Wasser umspült wurde.
Großes Lob zollten Polizei und Feuerwehr-Einsatzleiter Ulrich Dreiwes mehreren jungen Sportlern, die sich zur Unfallzeit zufällig an der Sporthalle Heeper Fichten aufgehalten hatten und sofort erste Hilfe leisteten. So alarmierten die jungen Leute nicht nur die Rettungskräfte, sondern sprangen auch noch in den Bach, um den eingeklemmten Autofahrer aus dem Wrack zu ziehen. Das gelang zwar nicht, aber trotzdem hat der 21-Jährige den Sportlern vermutlich sein Leben zu verdanken. Feuerwehr-Einsatzleiter Dreiwes: »Der verunglückte Ford lag hinter der Böschung im Bach und war im Dunkel der Nacht von der Straße aus kaum zu erkennen. Hätte es die Ersthelfer nicht gegeben, dann wäre der Mann vermutlich erst nach Stunden gefunden worden.«
Die Retter von der Berufsfeuerwehr brauchten in der Nacht knapp 60 Minuten, bevor sie den 21-Jährigen endlich aus dem auf dem Dach liegenden Auto befreit hatten. Während der Notarzt vom Städtischen Krankenhaus Mitte den eingeklemmten Bielefelder durch die aufgebrochene Autoheckklappe medizinisch versorgte, kämpften sich die Feuerwehrleute zum Unfallopfer vor. Gegen 23.30 Uhr wurde der schwer Verletzte schließlich auf einer Schaufeltrage aus dem mit Metallstützen stabilisierten Wrack gezogen und von einer Rettungswagenbesatzung ins Klinikum Mitte gebracht.
Während des Feuerwehreinsatzes war die Straße Heeper Fichten bis kurz vor Mitternacht gesperrt. Der entstandene Sachschaden wird von der Polizei mit etwa 5000 Euro angegeben.

Artikel vom 17.11.2005