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Berninghaus wird angeklagt


Köln (dpa). Der Ex-Vorstandschef des Rewe-Konzerns, Ernst Dieter Berninghaus, muss sich in einem Strafverfahren wegen des Vorwurfs der Untreue in einem besonders schweren Fall verantworten. Bei der Anklage gehe es um eine Summe im zweistelligen Millionenbereich, sagte gestern der Sprecher der Kölner Staatsanwaltschaft, Ulrich Boden. Berninghaus soll verdeckt Anteile an der Schweizer Internetfirma Nexum erworben und ungerechtfertigt Provisionen in Höhe von mehr als 6,5 Millionen Euro eingestrichen haben. Ihm droht eine Haftstrafe von bis zu zehn Jahren.
Der Prozess wird wahrscheinlich Anfang kommenden Jahres starten. Nach nur knapp sechs Monaten als Vorstandschef war Berninghaus im Oktober 2004 völlig überraschend als Rewe-Vorstandssprecher aus »gesundheitlichen Gründen« zurückgetreten. Im Juni 2005 hat der Kölner Handelskonzern schon in einem Zivilverfahren 27 Millionen Euro Schadenersatz von Berninghaus gefordert. Beide Parteien einigten sich jedoch Anfang August in einem gerichtlichen Vergleich auf eine »Kompensation« von 11 Millionen Euro. Außerdem verzichtete Berninghaus auf alle Leistungen aus der Aufhebungsvereinbarung als Vorstandschef und verlor alle Pensionsrechte.

Artikel vom 16.11.2005