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Folgen von Migration
stehen im Mittelpunkt

22. Forum Kommunikationskultur in Bielefeld

Bielefeld (hu). Welchen Sprengstoff ungelöste Probleme von Migration haben können, das zeigen die derzeitigen Krawalle in Frankreich in drastischen Bildern. Das Thema »Globalisierung, Migration, Medien« des diesjährigen Forums Kommunikationskultur in Bielefeld gewinnt durch diese Ereignisse eine besondere Brisanz.

Zum 22. Mal ist die Gesellschaft für Medienpädagogik und Kommunikationskultur (GMK) mit Sitz in Bielefeld Ausrichter des Forums, das vom kommenden Freitag bis Sonntag in der Ravensberger Spinnerei stattfindet. Am Samstag Abend wird im Rahmen des Forums der bundesweit ausgeschriebene Dieter-Baacke-Preis für medienpädagogische Projekte mit Kindern, Jugendlichen und Familien - benannt nach dem 1999 verstorbenen Professor für Pädagogik an der Universität Bielefeld - verliehen.
Welche Auswirkungen haben Globalisierung und Migration für das Zusammenleben in Deutschland und der Welt? Und vor allem: Wie können Pädagogik, Bildung und Kultur darauf einwirken? Mit diesen Fragen werden sich die rund 200 Teilnehmer des Forums beschäftigen, die sowohl aus der Wissenschaft als auch der medienpädagogischen Praxis kommen. In Fachvorträgen und Workshops werden sie sich mit den Anforderungen an Bildung und Pädagogik auseinandersetzten, um Migrations- und Globalisierungsprozesse positiv zu gestalten.
Dass Medien dabei eine wichtige Rolle spielen, davon ist Jürgen Lauffer, Geschäftsführer der GMK, überzeugt. »Die Arbeit mit Medien kann oft auch die Jugendlichen erreichen, die eigentlich schon aus der Gesellschaft ausgestiegen sind.« Denn Medien wie Radio, Fernsehen oder Internet sind bei Jugendlichen »in« - vor allem, wenn sie diese selbst gestalten können. »Gerade jugendliche Migranten können sich zum Beispiel bei einem Videoprojekt auf eine Art und Weise äußern, die ihnen sonst versperrt bleibt«, ergänzt Renate Röllecke, Referentin für Medienpädagogik und Medienbildung der GMK.
Mit dem Dieter-Baacke-Preis werden bundesweit beispielhafte Projekte der Bildungs-, Sozial-und Kulturarbeit mit Jugendlichen prämiert. In diesem Jahr lag die Zahl der eingereichten Projekte mit mehr als 120 ein Viertel höher als in den Vorjahren. Bewertet werden sie von einer unabhängigen Jury, der erste Preis ist mit 3000 Euro dotiert. Darüber hinaus wird mit dem WAL-Preis, dem Medienpädagogischen Preis für wissenschaftlich außergewöhnliche Leistungen, eine weitere Auszeichnung verliehen.
Teilnehmer des Forums, das am kommenden Freitag um 16.15 Uhr beginnt, sind unter anderem Thomas Krüger, Präsident der Bundeszentrale für Politische Bildung sowie Joachim von Gottberg von der Freiwilligen Selbstkontrolle Fernsehen in Berlin. Weitere Information - auch zum Programm des Forums - gibt es im Internet unter
www.gmk-net.de

Artikel vom 18.11.2005