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Schweres
Schicksal

Bozena Nemcova


Lebensläufe von Künstlern und Autoren sind oft von einem schweren Schicksal gezeichnet. Das trifft auch auf die tschechische Autorin Bozena Nemcova zu, deren Leben Regisseurin Dagmar Knöpfel in dem Drama »Durch diese Nacht sehe ich keinen einzigen Stern« beleuchtet. Bozena Nemcova, die berühmteste tschechische Dichterin ihrer Zeit, deren Werk »Die Großmutter« ihr zu weltweitem Ruhm verhalf, führte ein Leben voller Schicksalsschläge. Die am 4. Februar 1820 in Prag geborene Schriftstellerin wächst in einfachen Verhältnissen auf. Als 1855 ihr Roman »Die Großmutter« veröffentlicht wird, gelingt Nemcova der Aufstieg zu einer der wichtigsten tschechischen Autoren. Doch ihr Ruhm kann die finanziellen Probleme ihrer Familie nicht lösen und so flieht sie, krank und vom Hunger gezeichnet, 1861 aus Prag, um an einer Neuauflage ihres Romans zu arbeiten. In dieser Zeit schreibt sie drei verzweifelte Briefe an ihren Freund Vojtech Naprstek, bevor sie am 21. Januar 1862 ihrer Krankheit erliegt. Diese drei Briefe voller Leid und Verzweiflung bilden die literarische Grundlage von »Durch diese Nacht sehe ich keinen einzigen Stern«.

Artikel vom 17.11.2005