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Schonende Leber-OP

Städtische Kliniken sind Vorreiter


Bielefeld (WB). Leberoperationen machen häufig Bluttransfusionen nötig. An den Städtischen Kliniken in »Mitte« hat Prof. Dr. Detlef Bartsch jetzt sechs Patienten nach einer neuen Methode operiert, die sowohl blut- als auch gewebesparend ist.
Nur an fünf Krankenhäusern in Deutschland wird bisher nach diesem Verfahren, das von dem Londoner Leberchirurgen Prof. Habib entwickelt und nach ihm benannt wurde, operiert, an der Klinik für Allgemein- und Visceralchirurgie in Mitte sind in den vegangenen acht Wochen sechs Patienten danach erfolgreich und ohne Komplikationen therapiert worden.
Das Neue an der Technik ist die Versiegelung der Schnittfläche durch eine »radiofrequenzinduzierte Verkochung« des Lebergewebes. Der Vorteil dieser Methode sei, so Bartsch, dass Lebertumore und Lebermetastasen blutsparend entfernt werden könnten. »Zudem kann wahrscheinlich häufiger auch auf die komplette Entfernung eines Leberlappens verzichtet werden.« Denn das neue System ermögliche wegen der guten Blutstillung auch gewebesparende Eingriffe. Als einzigen Nachteil sieht Bartsch die relativ hohen Kosten für das Versiegelungsinstrument: Es kann nur für jeweils eine Operation verwendet werden.

Artikel vom 17.11.2005