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Ein Schutzengel mit
Blaulicht auf dem Kopf

Studenten gestalten Dekoration der Galeria Kaufhof


Bielefeld (hu). Der Schutzengel ist bestens ausgestattet. Seine Flügel bestehen aus Arzt-Rezepten und EKG-Diagrammen, um die Hüfte trägt er Kühl-Kompressen, auf dem Kopf ein Blaulicht und seine Schleppe ähnelt einer Krankentrage. Zu sehen ist diese ungewöhnliche Interpretation der Engelsfigur seit gestern in der Galerie Kaufhof, die in diesem Jahr bei der Weihnachtsdekoration auf studentische Hilfe setzt. Denn gestaltet haben den Engel Jana Bick und Tanja Hahne, die im ersten Semester Mode am Fachbereich Gestaltung der Fachhochschule Bielefeld studieren. Gemeinsam mit 16 weiteren Studierenden haben sie unter Leitung von Professorin Willemina Hoenderken insgesamt neun Figuren zum Thema Engel gestaltet, die bis Weihnachten in dem Kaufhaus zu sehen sein werden.
»Mit der Aktion wollten wir in der Dekoration mal etwa Anderes bieten als Nikoläuse. Diese Kunstwerke sind nun echte Hingucker«, freute sich Galeria Kaufhof-Geschäftsführer Franz-Josef Pröll gestern bei der Präsentation. Fünf Wochen lang haben die Studierenden das Projekt vorbereitet, sich intensiv mit dem Thema Engel, ihrer Bedeutung und Funktion im Lauf der Geschichte auseinander gesetzt, erklärt Willemina Hoenderken. Die eigentliche Umsetzung, die Gestaltung, nahm dann zwei Tage in Anspruch.
Ausgangsbasis war jeweils eine Schaufensterpuppe mit der einzigen Vorgabe, die Farben passend zur übrigen Dekoration in Blau und Weiß zu halten. Herausgekommen sind unter anderem der Erzengel Michael, kriegerisch ausstaffiert, der »gefallene Engel« Luzifer, der Alltagsengel und ein Unschuldsengel, bei dem die Schöpferinnen Christine Neder und Lena Meder das Thema Reinheit umgesetzt haben: Das Kostüm des Unschuldsengels besteht aus Putzlappen und Aufnehmern, der Kopfschmuck aus Topfreinigern, in der Hand hält er eine nachgebildete Waschmaschinentrommel
Für Jana Bick war es »ein Ansporn« bei der Gestaltung des Schutzengels, dass dieser tatsächlich auch aufgestellt ist und viele Menschen das Werk sehen werden. Und Professorin Willemina Hoenderken ist stolz darauf, was die Studierenden bereits im ersten Semester geleistet haben.
Und vielleicht, so Galeria-Geschäftsführer Pröll, könne man ja die Kunden abstimmen lassen, welcher der Engel ihnen am besten gefällt.

Artikel vom 16.11.2005